Ex-Profi Tommy Haas sieht Deutschlands derzeit besten Tennisspieler Alexander Zverev in einer bedrohlichen Abwärtsspirale. "Das Selbstvertrauen ist weg, er hadert viel, zieht sich noch weiter runter und zerstört sich selbst", sagte der 41-Jährige der "Sport Bild".
Zverev befindet sich seit Wochen in einer sportlichen Krise, zuletzt war er beim ATP-Sandplatzturnier in Rom bereits in seinem Auftaktspiel gescheitert. Der Weltranglisten-Fünfte tritt deshalb in dieser Woche kurzfristig beim Turnier in Genf an, um Spielpraxis für die French Open in Paris zu sammeln.
"Gerade in engen Situation ist es wichtig, hundertprozentiges Vertrauen in seine Schläge zu haben. Das hat er derzeit nicht", analysierte Haas: "Gegen Tsitsipas in Madrid, Garin in München und Berrettini in Rom waren es ganz enge Dinger. Da entscheiden am Ende ein, zwei Punkte."
"Er hat zu viele Fragezeichen im Kopf", bemängelte der Ex-Profi. Zverev benötige dringend ein Erfolgserlebnis. Auf dem Platz könne der 22-Jährige noch variabler und unberechenbarer werden, befand Haas.
"Er kann noch aggressiver werden, schneller auf Angriff umschalten, auch mal selbst den Gewinnschlag suchen", sagte die einstige Nummer zwei der Weltrangliste. Ob Zverev das Zeug zur Nummer eins hat? "Er hat das Potenzial. Aber dafür muss er den nächsten Schritt gehen, an seinem Spiel feilen und es erweitern. Die nächste Generation schläft nicht."
Trotz der Formkrise traut Haas Zverev bei den French Open einiges zu: "Paris ist ein schneller Sandplatz, der Ball springt hoch ab. Das liegt ihm. Vergangenes Jahr stand er im Viertelfinale, das war sein bestes GrandSlamTurnier. Er weiß also, dass er da weit kommen kann. Wenn er eine gute Auslosung hat, sehe ich ihn auf jeden Fall in der vierten Runde, das müsste das Minimum sein." Für einen Sieg in Paris müsse jedoch "schon viel zusammenkommen".











