Niederlage im Viertelfinale, kein Titel-Hattrick beim Heimspiel: Alexander Zverev ist auch beim ATP-Turnier in München vorzeitig gescheitert.
Alexander Zverev steckt offensichtlich weiter in einem beunruhigenden Formtief. Auch beim ATP-Turnier in München setzte sich für Deutschlands besten Tennisspieler die Serie der frühen Niederlagen fort, als Titelverteidiger scheiterte der Weltranglistendritte auf dem Weg zum Hattrick bei den BMW Open im Viertelfinale.
An einem nasskalten Tag unterlag Zverev dem Chilenen Cristian Garin mit 4:6, 7:5, 5:7, nachdem er im zweiten Satz zunächst drei Matchbälle abgewehrt und im entscheidenden Durchgang selbst zwei Matchbälle vergeben hatte.
"Es läuft gerade alles gegen mich, es geht alles nicht in meine Richtung", klagte ein niedergeschlagener Zverev und konstatierte: "Letztes Jahr habe ich solche Matches gewonnen, dieses Jahr verliere ich sie oft."
Zverev: "Alles läuft gerade gegen mich"
Freilich betonte Zverev auch, dass er diesmal hätte erfolgreich sein können. Doch nach lebhaften Diskussionen um seinen ersten Matchball, als er einen Schlag von Garin im Aus gesehen hatte, schlug der ATP-Champion den folgenden Ball ins Aus, verlor dann seinen Aufschlag. "Ich habe den Ball knapp im Aus gesehen, danach ist mein Ball knapp im Aus gewesen", sagte Zverev und wiederholte: "Alles läuft gerade gegen mich."
Bei nasskaltem Wetter hatte es Zverev offensichtlich eilig, vom vollbesetzten Center Court wieder ins Clubhaus zu kommen. Bei jedem Ballwechsel war der Hamburger auf eine schnelle Entscheidung aus, allerdings unterliefen ihm nach souveränem Beginn und einer 3:0-Führung zunehmend Fehler.
Garin dagegen wurde immer sicherer und nutzte nach 2:11 Stunden seinen vierten Matchball, nachdem er zuvor bereits drei vergeben hatte und Zverev danach Oberwasser zu haben schien. Sein Gegner im Halbfinale ist Marco Cecchinato aus Italien.
Garin stellt Zverev vor Probleme
Wie schon in seinem Auftaktmacht am Mittwoch gegen Juan Ignacio Londero aus Argentinien, gegen den er 4:1 in Führung gelegen hatte, stieß Zverev nach gutem Beginn auf Probleme: Bisweilen suchte er zu schnell und überhastet die Entscheidung und spielte Garin damit in die Karten.
Der 47. der Weltrangliste agierte auf dem langsamen Untergrund solide und geduldig und ließ sich auch nicht verunsichern, als Zverev den zweiten Satz gewann und im entscheidenden Durchgang sogar mit 2:0 und 4:2 bei eigenem Aufschlag vorne lag. Bei 5:4 vergab er zwei Matchbälle.
Dabei war Zverev vor dem Match noch guter Dinge gewesen. "Gott, bin ich froh, wieder in München zu sein", hatte er gerufen, als er sein Auftaktmatch in zwei Sätzen und trotz der Probleme im ersten Durchgang gewonnen hatte. Der Weltranglistendritte hat bislang kein gutes Jahr, die vergangenen drei Wochen auf Sand waren erst recht miserabel gewesen - seine Erleichterung nach dem Erfolg gegen Londero war also allzu verständlich.
Zverev wertete seinen Auftakterfolg in München auch als ersten Schritt in die richtige Richtung. Er ahnte allerdings auch, dass er noch weit entfernt war von seiner Bestform und vom Titel-Hattrick in München. "Es kann noch sehr viel passieren", sagte er. Und doch verhehlte er auch nicht, wie gut es ihm tut, gerade jetzt, wo er eine schwierige Phase erlebt, in München zu sein. Hier, sagte er, fühle er eine "positive Energie".
Am Freitag war der Zauber verflogen. In München, hatte Zverev gehofft, werde sich alles zum Guten wenden - doch die Ernüchterung folgte nur zwei Tage nach dem Hoffnungsschimmer.

	











