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Schwanitz fehlen zwei Zentimeter zu Gold

Christina Schwanitz hat sich Silber gesichert
Christina Schwanitz hat sich Silber gesichert
Foto: © getty, Stephen Pond
03. März 2019, 14:31

Als Christina Schwanitz das erhoffte EM-Gold um gerade mal zwei Zentimeter verpasst hatte, entfuhr der 33-Jährigen ein lautes "Nein". Kopfschüttelnd ging die Weltjahresbeste aus dem Kugelstoßring, trösten konnte sich die Favoritin bei der Hallen-EM aber immerhin mit Silber.

19,11 im dritten Versuch reichten nicht zu ihrem zweiten Europameistertitel in der Halle und dem ersten Gold für die deutschen Leichtathleten in Glasgow. Es gewann die Bulgarin Radoslawa Mawrodjewa (19,12), die im Vergleich zu Schwanitz auch den besseren zweitweitesten Versuch hatte, vor Titelverteidigerin Anita Marton (Ungarn/19,00).

Für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) war es die dritte Silbermedaille der Titelkämpfe. Am Freitag hatten Schwanitz' Disziplinkollege David Storl (Leipzig) und 3000-m-Läuferin Konstanze Klosterhalfen (Leverkusen) ebenfalls zweite Plätze belegt. Am Abschlussabend ruhten die deutschen Hoffnungen noch auf Weitsprung-Europameisterin Malaika Mihambo, Titelverteidigerin Cindy Roleder über die 60 m Hürden und Dreispringer Max Heß.

Vor zwei Jahren in Belgrad hatte es für die deutschen Leichtathleten neunmal Edelmetall (2xGold, 2xSilber, 2xBronze) gegeben. Allerdings hatte der DLV einige prominente Absagen zu verkraften. Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz musste kurzfristig ebenso verletzungsbedingt passen wie Dreisprung-Titelverteidigerin Kristin Gierisch. Auch fehlten unter anderem Zehnkampf-Europameister Arthur Abele und Sprintstar Gina Lückenkemper. Angesichts einer ungewöhnlich späten WM in Doha Ende September liegt der Fokus vieler Top-Athleten ohnehin auf der Freiluft-Saison.

"Schöne Ausgangsposition für den Sommer"

Selbstvertrauen auf dem Weg zur WM sammelten Storl und Klosterhalfen mit ihren zweiten Plätzen. "Das gibt Mut und ist eine schöne Ausgangsposition für den Sommer", sagte Storl, dem mit 21,54 m sein bester Hallenstoß seit 2014 gelang. Klosterhalfen blieb in Glasgow nur eineinhalb Sekunden über ihrem eigenen deutschen Rekord, mit Silber im Gepäck reist sie bestärkt in ihre neue Wahlheimat USA zurück. "Ich denke auf jeden Fall, dass ich stärker geworden bin. Ich habe mich schon auf vielen Ebenen verbessert", sagte sie.

Gehandicapt war dagegen Mateusz Przybylko. Der Hochsprung-Europameister kam mit Problemen am rechten Sprungfuß nicht über Platz acht hinaus. Dennoch ließ sich der 26-Jährige mit Blick auf die Freiluft-Saison nicht entmutigen. "Ich weiß, da geht auf jeden Fall etwas", sagte der Leverkusener, der in der Qualifikation noch als einziger Athlet die 2,28 m meisterte: "Mein Ziel ist sowieso die WM in Doha, bis dahin will ich topfit sein."

Achtbar schlugen sich die beiden Youngster Bo Kanda Lita Baehre (Leverkusen) im Stabhochsprung und Sprinter Kevin Kranz (Wetzlar), die in ihren ersten großen internationalen Finals wichtige Wettkampferfahrung sammelten und die Plätze sieben und acht belegten. Beide waren bei der Freiluft-EM in Berlin noch früh ausgeschieden. Auch Amos Bartelsmeyer (Frankfurt) feierte über 3000 m eine gelungene Premiere. Der Deutsch-Amerikaner trat erstmals im Nationaltrikot an und belegte Platz sechs.

 

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