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Heiß auf Pizza: Frenzel erweckt "tote Staffel" zum Leben

Eric Frenzel hatte die ganze Saison über Probleme gehabt, mit WM-Beginn klappte es plötzlich
Eric Frenzel hatte die ganze Saison über Probleme gehabt, mit WM-Beginn klappte es plötzlich
Foto: © dpa
03. März 2019, 11:14

Eric Frenzel glänzte beim Staffel-Silber der Kombinierer zum Abschluss der WM. Der Sachse ist einer der ganz großen Gewinner von Seefeld.

Eric Frenzel hatte nach dem silbernen Ende der so erfolgreichen WM nur noch einen Wunsch. "Jetzt freue ich mich auf eine schöne Pizza. Die gab es schon lange nicht mehr", sagte der erfolgreichste Kombinierer der Titelkämpfe von Seefeld, nachdem er ein weiteres Mal seine Extraklasse unter Beweis gestellt hatte. Wenig später ging es dann endlich heim nach Flossenbürg zu seiner Frau Laura und den Kindern Philipp, Leopold und Emma. Endlich ausspannen, endlich auf die Couch, endlich Pizza.

Die Auszeit hat sich der nun siebenmalige Weltmeister redlich verdient. In der abschließenden Staffel wuchs Frenzel noch einmal über sich hinaus, übernahm vom völlig entkräfteten Johannes Rydzek auf Platz vier und pflügte einmal quer durch das Feld bis fast an die Spitze. "Wir waren zweimal schon tot. Aber wir haben ja einen Eric Frenzel. Ich weiß auch nicht, wo der Junge das immer herholt", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch.

Rydzek kleinlaut

Rydzek ("Irgendjemand hat mir den Stecker gezogen") nahm Frenzel direkt nach dem Rennen in den Arm. "Ich bin mega dankbar, dass es so ausgegangen ist und Eric so ein großes Rennen gemacht hat", sagte Rydzek, der vorher schon im Springen gepatzt hatte. Sogar Gold war dank der von Fabian Rießle fortgesetzten Aufholjagd möglich, doch Schlussläufer Vinzenz Geiger verlor auf der Zielgeraden das Duell mit dem Norweger Jarl Magnus Riiber knapp.

Vor allem Frenzel war dennoch hochzufrieden mit den Tagen in Tirol. Mit zweimal Gold und einmal Silber war der 30-Jährige gleichauf mit Jungstar Riiber (21) der erfolgreichste Kombinierer der WM. Den Status des Rekordweltmeisters nahm Frenzel dem diesmal glücklosen Teamkollegen Rydzek ab. "Ich bin froh, dass es rechtzeitig zur WM doch noch geklappt hat nach dieser zähen Saison", sagte Frenzel.

Auch Weinbuch verteilte zum WM-Ende viel Lob an sein Team, auch wenn der Goldrausch nach zwei furiosen Jahren in Seefeld endete. Noch bei der WM 2017 und Olympia 2018 waren die "Dominierer" ungeschlagen geblieben, nun stand Norwegen dank Riiber in zwei der vier Rennen ganz oben. "Wir hatten in der ersten Woche eine richtige Leistungsexplosion. In der zweiten waren wir nahe dran, haben es aber nicht umsetzen können. Silber zum Abschluss hat gezeigt, dass wir zurückkommen können", sagte Weinbuch.

Viel Zeit zum Erholen bleibt indes nicht. Schon am Wochenende steht der Weltcup in Oslo an, eine Woche später der Schwarzwaldpokal in Schonach. Und natürlich die eine oder andere Ehrung, vor allem für Frenzel. Seine drei neuen der insgesamt nun schon 15 WM-Medaillen wird der dreimalige Olympiasieger daher vorerst noch nicht verstauen. "Aber nach der Saison werde ich schon ein Plätzchen dafür finden", sagte Frenzel.

 

WM 2019 Seefeld

1DeutschlandDeutschland28:29.50m
2NorwegenNorwegen+8.20s
3ÖsterreichÖsterreich+9.20s
4JapanJapan+56.40s
5ItalienItalien+1:37.10m

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