Eric Frenzel greift beim ersten WM-Wettbewerb der Nordischen Kombinierer überraschend nach Gold. Der zuletzt formschwache Olympiasieger sprang am Freitagmorgen in Innsbruck auf 130,5 m und geht als Führender in den entscheidenden Skilanglauf über zehn Kilometer, der um 16:15 Uhr in Seefeld startet.
Frenzels Vorsprung auf den zweitplatzierten Österreicher Mario Seidl beträgt fünf Sekunden, weitere fünf Sekunden zurück folgen gleichauf Jan Schmid (Norwegen) und Franz-Josef Rehrl (Österreich).
"Das ist der absolute Wahnsinn. Erics Probesprung war schon besser und dann hat er gute Bedingungen gehabt. Der Ski stellte sich schön auf und das hat er mit seinem Sprungstil verbunden. Da wird Eric dann zum Killer", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch.
Frenzel selbst sah seinen Sprung als Lohn der Arbeit in den vergangenen Wochen. "Glück gehört natürlich dazu. Vielleicht ist heute wirklich der Knoten aufgegangen", betonte der Sachse, der nun mit "viel Spaß ins Rennen gehen" will. "Ich fühle mich gut", sagte Frenzel.
Nach vorne schielen darf auch Team-Olympiasieger Fabian Rießle (+0:39 Minuten) als Sechster. Auf Titelverteidiger Johannes Rydzek (+1:15 Minuten) wartet auf Rang 13 dagegen eine Mammutaufgabe.
Noch ärger erwischte es Topfavorit Jarl Magnus Riiber (Norwegen). Der zehnmalige Saisonsieger landete vor einer Geisterkulisse mit nur wenigen Hundert Zuschauern schon nach 121,0 m und geht 59 Sekunden nach Frenzel an den Start.
Der zuletzt erkrankte Youngster Vinzenz Geiger (+1:22) und Manuel Faißt (+1:32) liegen auf den Rängen 15 und 17.
Martin Schmitt beinahe von Ski getroffen
TV-Experte Martin Schmitt kam derweil bei einem gefährlichen Zwischenfall mit dem Schrecken davon. Ein Ski von Kristian Ilves rutschte nach einem Sturz des Esten alleine Richtung Tal, nahm am Gegenhang Fahrt auf und flog mit hoher Geschwindigkeit über oder durch das Sicherheitsnetz.
"Der Moderationsplatz war zum Glück frei, als der Ski einschlug. Ich stand eine Box daneben, vielleicht einen oder anderthalb Meter entfernt", sagte der "Eurosport"-Experte Schmitt im "ORF".
Die Kombinierer werden nun mit dem Bus hinauf nach Seefeld gebracht, wo am Nachmittag eine Herausforderung auf die Techniker wartet. "Wir hatten immer Sonne, jetzt regnet es. Aber diese Veränderung könnte auch für uns die Veränderung bringen, dass wir zu einer Topleistung aufschwingen", sagte Weinbuch, dessen Team seit jeher seine Stärken in der Loipe hat.

