Roman Rees ist beim Weltcup in Soldier Hollow auf den dritten Rang gesprintet. Es war das beste Resultat seiner Karriere.
Rees war "ein bisschen überrascht", fand aber eine simple Erklärung. "Ich hatte eine gute Tagesform und einen sehr lockeren Schritt", sagte der 25-Jährige, der überraschend den dritten Rang belegte.
Trotz einer Strafrunde stürmte der Athlet auf das Podest, er schubste immerhin den zweimaligen Biathlon-Weltmeister Erik Lesser vom Stockerl. Damit darf Rees in drei Wochen auch zur WM nach Östersund (7. bis 17. März) reisen.
Im Ziel hatte Rees, der zuvor in seiner Karriere einmal einen vierten Rang erreicht hatte, 22,4 Sekunden Rückstand auf den norwegischen Sieger Vetle Sjastad Christiansen, Rang zwei sicherte sich der Franzose Simon Desthieux (1/+1,3 Sekunden). Lesser lag 23,0 Sekunden hinter Christiansen.
"Es kam bei diesem Wind darauf an, gut durchzukommen. Zudem kommt mir die Höhe hier entgegen", sagte Rees mit Blick auf die olympischen Strecken von 2002, die auf knapp 1800 Metern liegen und zu den anspruchsvollsten im gesamten Weltcup gehören: "Ich hatte einen gewissen Punkt an Müdigkeit erreicht, der irgendwie nicht schlimmer wurde."
Das versetzte Rees in die Möglichkeit, läuferisch zu glänzen, er brannte eine ganz starke Zeit in die Loipe. Allein auf der letzten Runde nahm er dem arrivierten Lesser 15 Sekunden ab.
Deutsches Trio verpasst Top Ten
"Wir haben in dieser Woche zusammengesessen und über frühere Ergebnisse gesprochen", sagte Bundestrainer Mark Kirchner über die Rennvorbereitung von Rees: "Vielleicht war das die Initialzündung, um das Herz in beide Hände zu nehmen."
Das wollte eigentlich auch Lesser tun, doch er tat sich trotz einer tadellosen Schießleistung auf der Strecke sehr schwer. "Läuferisch war das ein echter Krampf. Ich hatte Mega-Ski, aber leider nicht die Mega-Beine", ärgerte sich der Thüringer, der am Ende mit dem besten Saisonergebnis aber dennoch "absolut zufrieden" war.
Philipp Nawrath (12.), Benedikt Doll (13.) und Johannes Kühn (18.) verpassten hingegen die Top Ten
Olympiasieger Arnd Peiffer war nach dem ersten Übersee-Weltcup in der vergangenen Woche in Canmore nach Hause gereist, er kuriert eine Erkältung aus. Massenstart-Weltmeister Simon Schempp trat die Reise über den Atlantik gar nicht erst an, da er lieber mit gezieltem Training seine Formschwäche beheben möchte.
Der letzte Weltcup vor der WM wird am Samstag mit den beiden Verfolgungsrennen fortgesetzt, wo bei den Frauen gleich zwei DSV-Athletinnen angreifen wollen. Die Sprint-Dritte Franziska Hildebrand dürfte dabei im Kampf um die vorderen Plätze ebenso ein Wörtchen mitreden wie die laufstarke Denise Herrmann, die als Siebte in die Loipe geht.
Nach den Jagdrennen finden zum Abschluss am Sonntag die Mixed-Staffeln statt. Bei der WM in Schweden wird es dann erstmals auch in der Single-Mixed-Staffel, die von einem Mann und einer Frau gebildet werden und viel Unterhaltung bietet, um Medaillen gehen.
