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David Storl: Mit "Notlösung" zurück in die Weltspitze

David Storl trotzt Widrigkeiten
David Storl trotzt Widrigkeiten
Foto: © getty, Alexander Hassenstein
14. Februar 2019, 12:49

Kugelstoßer David Storl will sich Stück für Stück in die absolute Weltspitze zurückkämpfen. Die Trainingssituation des Lokalmatadoren vor seinem Heimspiel bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig war allerdings kurios.

Das Ambiente ist trist: Eine Industriehalle im Leipziger Stadtteil Liebertwolkwitz, geparkte Fahrzeuge, Anhänger mit Baumaterial - und mittendrin Deutschlands bester Kugelstoßer David Storl. Vor seinem Heimspiel bei der Hallen-DM am Wochenende musste der zweimalige Weltmeister improvisieren.

Weil Storl das Leipziger Werferhaus seit einem Sturm im vergangenen Jahr nicht mehr nutzen kann, borgte sich der 28-Jährige für seine Vorbereitung eine Kugelstoßanlage und kam damit in einem Gebäudekomplex eines Unternehmers unter. Bis vor knapp zwei Wochen, als das geliehene Equipment wieder benötigt wurde - die letzten Tage vor den Titelkämpfen durfte Storl schon einmal in der Leipziger Arena trainieren.

"Die Situation ist sicherlich nicht einfach. Aber man lernt, wie man solche widrigen Bedingungen für sich selbst lösen und trotzdem sein Ziel erreichen kann", sagte Storl: "Das ist die ganze Lehre daraus. Wenn ich etwas haben will, da mache ich das lieber selbst, anstatt mich auf andere zu verlassen." Allerdings sei dies "eine Notlösung" gewesen: "Es ist sicherlich nicht das, was man braucht, um absolute Weltspitze zu werden."

Und dahin will Storl wieder. Nach langwierigen Verletzungen, nicht gerade erfolgreichen Olympischen Spielen in Rio 2016 (Platz 7) und der WM ein Jahr später (Platz 10) machte er im vergangenen Jahr den ersten Schritt zurück zu alter Stärke. Mit seinem neuen Trainer Wilko Schaa und der Rückkehr zur Umsprungtechnik holte er Silber bei der Hallen-WM in Birmingham und Bronze bei der Heim-EM in Berlin. Darauf will das Duo in dieser Saison aufbauen.

Storl will zurück in die "absolute Weltspitze"

"Es ist ein anderes Niveau, auf dem wir trainieren können, es ist eine andere Basis als letztes Jahr", sagte Storl, der in dieser Hallensaison bisher 21,26 m stieß. Die ersten Ziele sind die Hallen-DM in Leipzig und anschließend die Hallen-Europameisterschaften in Glasgow (1. bis 3. März). Immer im Blick: Der Saisonhöhepunkt Freiluft-WM in Doha Ende September.

"Bis dahin möchten wir zu dem Kreis gehören, der sich Hoffnung auf eine Medaille machen kann", sagte Schaa und gab damit die Richtung für 2019 vor: "Wir wollen dieses Jahr nutzen, um wirklich wieder an die absolute Weltspitze anzuknüpfen."

Doch auch Schaa ist sich bewusst, dass dies kein einfacher Weg wird: "Wir haben letztes Jahr zwei Medaillen gewonnen, aber wenn man sich die Ergebnisse bei den Diamond-League-Meetings anschaut, dann muss man schon gestehen, dass die Top drei, vier, fünf sicherlich noch ein bisschen außer Reichweite sind. Da wollen wir anschließen, dafür haben wir letztes Jahr die Grundlage geschaffen."

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