Das Spielgeschehen im Griff und mit einer 1:0-Führung im Rücken ging der FC Bayern München bei Bayer Leverkusen in die Halbzeitpause, nach 90 Minuten hatte die Werkself das Spiel gedreht, 3:1 gewonnen und dem Selbstverständnis der Münchner eine heftige Schramme zugefügt. Vor allem das Teamgefüge ist angeblich ausschlaggebend dafür, dass der Rekordmeisters in dieser Spielzeit unerwartet häufig strauchelt.
Es gebe "Defizite in der grundsätzlichen Einstellung und im Binnenklima", analysiert der "kicker" die Probleme der Bayern. Coach Niko Kovac gelinge es einfach nicht, die vielen Egoismen im Team zu bändigen.
Eine Behauptung, die das Fachmagazin mit Belegen untermauert: Thomas Müller, der die Bayern am Samstag als Kapitän auf den Rasen führte, und James Rodríguez zeigten bei ihren Auswechslungen gegen Bayer offen Unverständnis, Torjäger Robert Lewandowski haderte mehrfach mit dem Schiedsrichter und den Entscheidungen seiner Nebenmänner.
Und Nationalspieler Jérôme Boateng soll schwer daran zu knabbern haben, dass er derzeit nicht zum Stammpersonal gehört.
FC Bayern fehlt ein Leitwolf
Dem FC Bayern fehle in der Saison 2018/19 schlicht ein Leitwolf à la Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm oder Xabi Alonso. Kurz: Ein Spieler, der von allen respektiert wird und dessen Meinung in der Kabine unumstritten Gewicht hat. Viele Akteure des FCB würden sich allerdings ohnehin "beratungsresistent" geben.
Die neue Generation um Serge Gnabry, Alphonso Davies, Kingsley Coman und Niklas Süle müsse zudem erst noch beweisen, dass sie den Spirit des FC Bayern, das gerne und häufig zitierte Mia-San-Mia-Gefühl, auf dem Platz umsetzen kann. Nachdem die Führung gegen Leverkusen verspielt war, ließen die Youngster ein Aufbäumen zumindest vermissen.
Ein Mangel in der Einstellung, der sich laut "kicker" "fundamental" ändern muss, will man nach dem angestrebten Umbruch an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen.
Gut für den FC Bayern: Im Pokal kann man bei Hertha BSC bereits am Mittwoch (20:45 Uhr im Live-Ticker) eine Reaktion zeigen.
