Zwei schwache Kurzprogramme, vier schwere Fehler: Nicole Schott aus Essen und die Mannheimerin Nathalie Weinzierl sind miserabel in die Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Minsk gestartet.
Verpatzte Vorträge warfen die deutsche Meisterin Schott sowie Ex-Titelträgerin Weinzierl auf die Plätze 19 und 24 zurück, an eine Top-Ten-Platzierung nach dem Kürfinale am Freitag (16:00 Uhr) ist nicht mehr zu denken.
An die Spitze des Teilnehmerfeldes setzte sich vor 7000 Zuschauern in der Minsk-Arena Titelverteidigerin Alina Zagitova. Nach bislang eher schwachem Saisonverlauf kam die Olympiasiegerin weitgehend souverän, allerdings nicht absolut fehlerfrei, durch ihre Kür.
Mit 75,00 Punkten distanzierte die 16 Jahre alte Schülerin ihre Rivalinnen mehr oder weniger deutlich. Der Vorjahressiegerin am nächsten kam ihre gleichaltrige Teamkollegin Sofia Samodurova (72,88) sowie Alexia Paganini (65,64) aus der Schweiz.
Besonders von der letztjährigen EM-Zehnten Schott hatte sich die Deutsche Eislauf-Union (DEU) mehr versprochen. Die in Oberstdorf trainierende Zeitsoldatin wirkte fahrig und "verweigerte" in der Kombination den zweiten Sprung. Nach einem Sturz beim Doppel-Axel war auch ihrem Trainer Michael Huth klar, dass es nicht der Tag seines Schützlings war. Entsprechend angesäuert verfolgte er die letzten Sekunden der Kurzkür.
Knapp an einer Blamage vorbei schrammte sogar Weinzierl. Die 24-Jährige leistete sich ebenfalls zwei Stürze und konnte von Glück sagen, dass ihr Ergebnis gerade noch für die Kür-Qualifikation reichte. Mit trauriger Miene fuhr sie vom Eis, auch die aufmunternden Worte ihrer neuen Trainerin Anett Pötzsch konnten die deutsche Vize-Meisterin nicht trösten.
Schon die Sprungkombination aus zwei dreifachen Toe-Loops war leicht überrotiert. Anschließend kam Weinzierl sowohl beim Doppelaxel als auch beim dreifachen Lutz zu Fall. mit 46,09 Punkten blieb die deutsche Ex-Meisterin mehr als elf Zähler hinter ihrer Saisonbestleistung zurück. Sollten sich beide Athletinnen nicht erheblich steigern können, geriete der zweite deutsche Startplatz für die EM 2020 in Graz in Gefahr.