Nach Startschwierigkeiten hat Co-Gastgeber Dänemark auch seine Pflichtaufgabe gegen Österreich gemeistert. Gefeiert wurde vor allem "Mr. 50 Prozent" Niklas Landin vom THW Kiel.
Die Zündschnur war diesmal zwar sehr lang, aber "Danish Dynamite" ist wieder explodiert. Nach Startschwierigkeiten besiegte Dänemark im vorletzten Gruppenspiel tapfer kämpfende Österreicher am Ende doch standesgemäß 28:17 und versetzte Deutschlands Co-Gastgeber der WM erneut in einen Freudentaumel.
Am Donnerstag kommt es damit für die Dänen zum Vorrunden-Showdown gegen das ebenfalls noch unbesiegte Norwegen. In diesem Topspiel zwischen zwei Titelkandidaten darf sich Dänemark einen Start wie gegen Österreich mit einem Vier-Tore-Rückstand nicht leisten. Ohne den überragenden Kieler Torwart Niklas Landin hätte Dänemarks WM-Party vielleicht einen herben Dämpfer bekommen.
"Das war sicher nicht der Start, den wir uns vorgestellt hatten. Aber wir haben uns da rausgekämpft", sagte Landin, der in den heimischen Medien schon als "Mr. 50 Prozent" gefeiert wird. Der 30-Jährige, beim THW Kiel Teamkollege von DHB-Keeper Andreas Wolff, parierte erneut starke 14 von 28 Schüssen. Schon zum Turnier-Auftakt hatte er mit 71 Prozent gehaltener Würfe brilliert.
Landin kann "15.000 Menschen in Euphorie versetzen"
Und nicht nur das: Wenige Sekunden nach seinem zweiten gehaltenen Siebenmeter traf Landin ins verwaiste Tor der Österreicher zur 11:8-Pausenführung. Spätestens danach war in der ausverkauften Arena in Herning wieder die Hölle los. "Niklas Landin war Weltklasse", urteilte die dänische Zeitung "Extra Bladet", "er kann 15.000 Menschen in Euphorie versetzen".
Landin selbst lobte lieber das Zusammenspiel mit seinen Vorderleuten, die auf seinen Zuruf mal das lange und mal das kurze Eck decken würden. "Wir können das wechseln, und das verwirrt den Gegner", sagte Landin.
Als dann auch noch die Zuschauer wieder ihr Team frenetisch nach vorne peitschten, war der dänische Express nicht mehr aufzuhalten. "Wenn das Publikum uns unterstützt und wir die Euphorie aufnehmen", sagte Landin, "dann überrollen wir den Gegner."
In den Anfangsminuten wirkten die Dänen aber ungewohnt nervös, in der Offensive ließen sie viele Chancen aus. Auch Superstar Mikkel Hansen, der im bisherigen Turnierverlauf so überzeugt hatte, ließ sich davon anstecken. Seine Ausbeute (vier von neun) war mäßig. Aber Hansen konnte sich ja auf "Mr. 50 Prozent" verlassen.
