Handball-Bundestrainer Christian Prokop hat überraschend Europameister Tobias Reichmann aus seinem Kader für die Heim-Weltmeisterschaft gestrichen.
Der 30 Jahre alte Rechtsaußen von der MT Melsungen steht ebenso wie der 22-jährige Tim Suton vom TBV Lemgo nicht im 16 Spieler umfassenden WM-Aufgebot, wie der Deutsche Handballbund (DHB) am Sonntagmorgen mitteilte. Beiden Akteuren wurde die Entscheidung am Morgen im Teamhotel in Hamburg mitgeteilt. Sie werden auch nicht mehr an der WM-Generalprobe am Sonntagnachmittag (14:00 Uhr) in Kiel gegen Argentinien teilnehmen.
Vor allem der Verzicht auf Reichmann kommt etwas unerwartet. Als einziger gelernter Rechtsaußen verbleibt damit nur Patrick Groetzki im WM-Kader. Beim sensationellen EM-Sieg 2016 in Polen war Reichmann noch bester deutscher Torschütze gewesen.
"Es gibt kein richtig oder falsch in dieser Entscheidung", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning. Suton sei ein Mann, "dem die Zukunft gehört". Die Entscheidung sei "nachvollziehbar und nicht überraschend". Die Nichtberücksichtigung von Rechtsaußen Reichmann tue ihm "persönlich sehr leid, weil ich ein absoluter Fan von ihm bin und ihn extrem mag. Aber der Bundestrainer hat sich für drei Kreisläufer entschieden."
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Eine Rest-Hoffnung auf die Heim-WM darf er sich ebenso wie Suton aber dennoch machen. Anfang Dezember hatte Prokop dem Weltverband IHF 28 Spieler für das Turnier vom 10. bis 27. Januar gemeldet. Während der WM sind maximal drei Wechsel mit Spielern aus diesem erweiterten Kader möglich. Die deutsche Mannschaft startet am Donnerstag in Berlin gegen Korea in das Turnier.









