Zunächst vom Winde verweht, dann in der Loipe in die Spur zurückgekehrt: Die deutschen Kombinierer Vinzenz Geiger und Manuel Faißt sind mit starken Laufleistungen beim ersten Weltcup des Jahres auf die Plätze sechs und sieben gesprintet. Zuvor war am Morgen das Springen im estnischen Otepää wegen zu starker Winde abgesagt worden, die Kombinierer starteten daher von ihren am Freitag im Probedurchgang ersprungenen Rängen.
"Die beiden sind sehr gut gelaufen, haben auch viel Verantwortung übernommen", lobte Bundestrainer-Assistent Ronny Ackermann die Aufholjagd der Deutschen: "Hätte Vinzenz etwas mehr Unterstützung in seiner Verfolgergruppe gehabt, hätte er sogar noch auf das Podium laufen können."
Der Tagessieg ging einmal mehr an den Weltcup-Führenden Jarl Magnus Riiber aus Norwegen. Für den 21-jährigen Youngster war es im siebten Einzel des Weltcup-Winters bereits der fünfte Sieg. Rund 500 Meter vor dem Ziel läutete er den Schlusssprint ein und setzte sich von einer vierköpfigen Verfolgergruppe ab.
Faißt und Geiger können Lücke nicht schließen
Faißt war mit 40 Sekunden Rückstand in die Loipe gegangen, Geiger sogar mit 55 Sekunden. Zwischenzeitlich liefen beide bis auf zehn Sekunden an das Führungsquintett heran, konnten die Lücke aber nicht mehr schließen. Am Ende sparte das deutsche Duo Kräfte für den nächsten Einzel-Weltcup am Sonntag und kam etwas mehr als 20 Sekunden nach Riiber über die Ziellinie.
Eine starke Aufholjagd zeigte auch Olympiasieger Johannes Rydzek, der nach einem schwachen Probedurchgang auf der Schanze mit 1:30 Minuten Rückstand in die Loipe ging. Am Ende reichte es auf Platz zehn noch zu wichtigen Weltcup-Punkten, auch Terence Weber (23.), Julian Schmid (26.) und Fabian Rießle (27.) liefen in die Top 30.
Lob für Schmid
Vor allem für den 19 Jahre alten B-Kader-Athleten Schmid fand der frühere Weltklasse-Kombinierer Ackermann lobende Worte: "Für ihn ist es eine ganz neue Situation. Ich bin sehr stolz, dass er so mithalten konnte", sagte der 41-Jährige.
Bei Schneeschauern und minus sechs Grad Celsius herrschten in Estland eisige Bedingungen für die Kombinierer. Zumindest die starken Windböen sollen laut den Meteorologen über Nacht nachlassen, sodass am Sonntag um 11.00 Uhr das Springen wie geplant stattfinden kann.
Dieses wird erneut ohne Olympiasieger Eric Frenzel stattfinden. Der 30-Jährige hat auch in der Weihnachtspause seine Probleme auf der Schanze nicht abstellen können und hatte deswegen auf die Reise nach Estland verzichtet. Auch Bundestrainer Hermann Weinbuch fehlt und legt stattdessen mit Frenzel Extraschichten ein.
Nach dem Weltcup-Stop in Otepää geht es in die heiße Vorbereitungsphase auf die WM in der Kombi-Hochburg Seefeld (16. Februar bis 3. März).