Deutschlands bester Darts-Spieler Max Hopp ist bei der alljährlichen WM im Londoner Alexandre Palace ausgeschieden. Der 22-Jährige unterlag im wie er selbst sagte größten Match der bisherigen Karriere deutlich mit 1:4 gegen den Weltranglisten-Ersten Michael van Gerwen.
Der Superstar aus den Niederlanden überrannte den an Nummer 32 gesetzten Deutschen im ersten Satz mit einem extrem hohen Scoring. Dem herausragenden Average van Gerwens von 112 Punkten im ersten Durchgang hatte der Maximiser nichts entgegenzusetzen.
Im zweiten Satz kam Hopp endlich ins Spiel und sicherte sich seinen ersten Leggewinn. Der gebürtige Wiesbadener offenbarte in den weiteren Aufnahmen aber immer wieder Defizite beim Auschecken. Branchenprimus van Gerwen nutzte diese Schwachstelle gnadenlos aus und sicherte sich auch den zweiten Satz letztlich souverän.
Der dritte Durchgang ging abermals eindeutig an Mighty Mike. Er entschied drei Legs in aller Schnelle für sich und checkte eine überragende 170 zum Satzgewinn. Hopp kam im dritten Satz auf einen 97er-Average - einfach zu wenig gegen einen hoch konzentriert aufspielenden Michael van Gerwen.
Hopp bewies im vierten Durchgang einmal mehr seinen großen Kampfgeist. Das erste Leg schnappte sich der Maximiser und sicherte sich damit noch einmal die lautstarken Anfeuerungen im Ally Pally. Direkt im Anschluss gelang dem Youngster sogar das erste Break des Abends gegen van Gerwen. Der Weltmeister von 2014 und 2017 konnte nicht mehr kontern und musste den Satz an den Deutschen abgeben.
Hopp holt sich fünf Legs in Serie
Im fünften Durchgang bekam Hopp weiter Oberwasser, als er sich erneut das Break gegen MvG sicherte. Die Partie bewegte sich nicht auf einem hohen Niveau, wurde zum Ende hin aber immer ausgeglichener. Van Gerwen trat zunehmend genervt ans Brett, haderte immer wieder mit seinen Würfen auf die Doppelfelder.
Hopp entschied in dieser Phase satte fünf Legs in Folge für sich und erhöhte unter großem Jubel der Zuschauer im Ally Pally den Druck immer mehr. Van Gerwen fing sich dann aber gerade noch rechtzeitig und drehte den 0:2-Rückstand im fünften Satz zu einem 3:2.
Schließlich verwandelte MvG seinen zweiten Matchdart zum am Ende verdienten Einzug ins Achtelfinale. Der deutschen Nummer eins reichte eine durchschnittliche Aufnahme von 97 Punkten nicht, um van Gerwen (102er-Average) ernsthaft in die Bredouille zu bringen.
Anderson siegt nach Herzschlagfinale
Zuvor hatte der zweimalige Titelträger Gary Anderson ein extrem hartes Stück Arbeit zu bewerkstelligen. Der Schotte traf in der dritten Runde auf den 30-jährigen Jermaine Wattimena und siegte denkbar knapp mit 4:3.
Der niederländische Außenseiter entschied in einem äußerst temporeichen Duell direkt mal den ersten Satz für sich und überzeugte dabei unter anderem mit einem starken High-Finish von 142 Punkten.
Anderson schlug im zweiten Durchgang zurück und glich dank eines Averages von deutlich über 100 Punkten wieder aus. In der Folgezeit kam die Klasse Andersons immer mehr zum Tragen, sodass sich der Champion von 2015 und 2016 zwei weitere Sätze holte und schon 3:2 in Führung lag.
Der Flying Scotsman machte es dann noch einmal mehr als spannend, als er im sechsten Satz gleich fünf Matchdarts ausließ und Wattimena im Gegenzug zum 3:3 ausglich. Im entscheidenden siebten Durchgang bewies Anderson Nervenstärke und entschied die Partie doch noch für sich, nachdem Wattimena sogar selbst einen Matchdart hatte, allerdings nicht vollstrecken konnte.
Searle erstmals im WM-Achtelfinale
Im ersten Duell der Spät-Session hatte der Engländer Ryan Searle mit einem souveränen 4:1-Erfolg über William O'Connor bereits für erste Juwelstürme unter den Zuschauern im Ally Pally gesorgt.
Gegen den Kontrahenten aus Irland zeigte sich Searle in einem insgesamt mäßigen Match auf die Doppelfelder deutlich konsequenter und entschied die Partie daher für sich. Während O'Connor lediglich 26 Prozent seiner Würfe auf die Doubles traf, stand die Quote des 31-jährigen Searle bei ordentlichen 43 Prozent.


