Chancenlos bei den Skilangläufern, Ausnahmeläufer bei den Kombinierern: Fabian Rießle ist nach seinem kurzen Ausflug zu den Loipen-Spezialisten mit seiner zweiten Podestplatzierung im WM-Winter in den Weltcup seiner Stammdisziplin zurückgekehrt.
In Ramsau gewann der Schwarzwälder beim vierten Sieg in Serie des Norwegers Jarl Magnus Riiber den Spurt um den dritten Platz gegen seinen - im Springen zunächst disqualifizierten - Teamkollegen Johannes Rydzek.
Der derzeit überragende Riiber gewann einen höchst turbulenten Wettkampf mit 2,3 Sekunden Vorsprung auf den Österreicher Franz-Josef Rehrl. Rießle (+19,1), nach dem Springen Zehnter, setzte sich im packenden Finale knapp vor Rydzek (+19,3) durch.
Langlaufexperiment nicht von Erfolg gekrönt
Die beiden Olympiasieger waren am wettkampffreien Vorwochenende in Davos beim Freistilsprint der Speziallangläufer angetreten, waren aber als 78. (Rießle) und 90. (Rydzek) deutlich in der Qualifikation gescheitert. "Das war etwas Besonderes. Neue Erfahrungen gesammelt - Respekt an die Langlaufwelt", meinte Rießle nach der rund zweieinhalb Minuten langen Exkursion.
In Ramsau, dem WM-Ort von 1999, zeigten die DSV-Kombinierern aber, dass sie unter den Skizweikämpfern zu den besten Läufern gehören. Vinzenz Geiger auf Platz fünf und Terence Weber als Zehnter sorgten für ein starkes deutsches Mannschaftsergebnis. Eric Frenzel lief von Platz 29 noch auf Rang 14 vor.
Rydzek war am Mittag im Springen wegen eines nicht regelkonformen - sprich: zu weitem - Sprunganzugs zunächst disqualifiziert worden. "Er lag deutlich über dem Toleranzwert", sagte Guntram Kraus, Material-Kontrolleur des Weltverbandes FIS, im "ZDF".
Springen wird nicht gewertet
Der Sprungdurchgang wurde nach 48 von 50 Springern wegen starker Winde und heftigen Regens aber abgebrochen, wovon Rydzek profitierte. Bis auf Olympiasieger Frenzel und Riiber hatten sämtliche Athleten ihre Sprünge absolviert - letztlich vergebens, da die Jury nach rund 20 Minuten Pause ein Einsehen mit den beiden wartenden Springern hatte.
Gemäß dem Reglement wurde das Springen nicht gewertet und stattdessen der provisorische Wertungsdurchgang vom Freitag als Ausgangsposition für den 10-km-Skilanglauf um 14.45 Uhr herangezogen. Rydzeks Ausschluss war damit hinfällig, er ging als bester Deutscher von Platz sieben mit 1:03 Minuten Rückstand auf den führenden Rehrl in die Loipe. Frenzel startete als schlechtester deutscher Springer des provisorischen Durchgangs mit großem Rückstand.
Am Sonntag (10:45/12:45 Uhr) steht im WM-Ort von 1999 ein weiterer Einzelwettbewerb auf dem Programm. Das Springen muss dabei auf jeden Fall stattfinden, um einen Wettkampf auszutragen, da der provisorische Durchgang nur einmal als Sprungergebnis herangezogen werden kann.
