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Fourcade und Bö: Einsames Duo an der Weltspitze

Martin Fourcade und Johannes Thingnes Bö dominieren den Biathlon seit Jahren
Martin Fourcade und Johannes Thingnes Bö dominieren den Biathlon seit Jahren
Foto: © getty, Alexis Boichard/Agence Zoom
30. November 2018, 11:50

Martin Fourcade und Johannes Thingnes Bö haben die vergangene Saison nach Belieben dominiert. Dass sich das in den kommenden Monaten ändern wird, ist eher unwahrscheinlich.

Mehr kann Martin Fourcade nun wirklich nicht tun. Der dominierende Biathlet der vergangenen Jahre hat pünktlich zum Weltcup-Start an diesem Wochenende mal wieder eine neue Edition seiner Biografie veröffentlicht - diesmal allerdings auf Norwegisch.

Und wenn sein Dauerrivale Johannes Thingnes Bö ganz aufmerksam liest, findet er darin ja vielleicht endlich das Rezept, um Fourcade vom Thron zu stoßen.

Seit sieben Jahren ist dies keinem mehr gelungen, mit teilweise grandiosem Vorsprung hat der Franzose reihenweise die großen Kristallkugeln für die Erfolge im Gesamtweltcup abgeräumt.

Ob es in diesem Winter anders wird? "Ich fühle mich ziemlich gut. An ein paar Kleinigkeiten muss ich noch arbeiten, aber das bekomme ich schon hin", sagte Fourcade dem Männermagazin "GQ".

Zweifel, dass dem 30-Jährigen das bis zum ersten Einzelrennen im slowenischen Pokljuka am kommenden Mittwoch (14:15 Uhr) gelingen wird, sind unbegründet. Fourcade ist ein Perfektionist, der rein gar nichts dem Zufall überlässt - das Buch "Mein Traum von Gold und Schnee" verdeutlicht das in beeindruckender Art und Weise.

Konkurrenz zeigt sich beeindruckt

Und dennoch ist es dem fünf Jahre jüngeren Bö in der vergangenen Saison gelungen, Fourcade so sehr zu fordern wie selten zuvor. Nur 89 Punkte trennten beide nach einem packenden Winter in der Gesamtwertung, weshalb Experten und Weggefährten den Norweger über die gesamte Saison auch als einzig ernstzunehmenden Rivalen betrachten.

"Johannes ist der einzige Athlet im Feld, der Martin bezwingen kann", sagte Fourcades Landsmann Raphael Poiree, selbst viermal Gewinner des Gesamtweltcups, dem Internetportal "ski-nordique.net".

Der amtierende Sprint-Weltmeister Benedikt Doll meinte im Gespräch mit "t-online.de": "Die zwei waren in der vergangenen Saison total dominant. Wenn Martin und Johannes perfekte Rennen abliefern, ist es sehr schwer, sie zu schlagen."

Arnd Peiffer ist genau das gelungen - zwar nur einmal, dafür aber auf der ganz großen Bühne. In Südkorea gewann der 31-Jährige im Sprint die olympische Goldmedaille, er traut sich auch deshalb zu, das Duo "an einem guten Tag, wenn alles passt", erneut hinter sich zu lassen.

Mehr aber auch nicht. "Die zwei sind vom Laufniveau schneller und schießen eben auch gut", sagte Peiffer dem "SID": "Sie sind halt einfach ein Stück weit besser." Ein gewaltiges Stück weit.

Martin Fourcade bleibt bescheiden

Von den insgesamt 22 Weltcup-Rennen gewannen beide zusammen im vergangenen Jahr 17. Achtmal stand Bö auf der obersten Stufe des Podiums, neunmal Fourcade. Der Franzose verpasste das Podest insgesamt sogar nur zweimal.

Trotz der Gewissheit, zuletzt stets das Maß der Dinge gewesen zu sein und eine reibungslose Vorbereitung absolviert zu haben, will Fourcade forsche Ansagen jedoch vermeiden und die ersten Wettkämpfe abwarten.

"Denn die sind der Indikator für die tatsächliche Form. Davor hat man keine Referenzpunkte", sagte Fourcade. Er ist schließlich gewarnt - auch wegen der Offenlegung seiner Erfolgsrezepte.

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