Arnd Peiffer startet am kommenden Wochenende mit der Biathlon-Elite des Deutschen Ski-Verbandes in die neue Weltcup-Saison. Der Sprint-Olympiasieger von Pyeongchang hat sich auch für diesen Winter einiges vorgenommen.
Nachdem sich die deutsche Biathlon-Nationalmannschaft in den letzten Wochen im norwegischen Sjusjoen den letzten Schliff für die neue Saison geholt hatte, steht im slowenischen Pokljuka an diesem Wochenende die erste Weltcup-Station auf dem Plan.
Arnd Peiffer setzte übrigens mit einem sechsten Platz im Sprint und einem achten Platz im Massenstart bei den Testwettkämpfen in Sjusjoen erste Duftmarken. Im exklusiven Interview mit sport.de spricht der 31-Jährige über seine Saisonziele für 2018/2019, seine persönlichen Lieblingsrennen und den Blick auf die Konkurrenz im Weltcup-Zirkus.
Herr Peiffer, am 2. Dezember startet in Pokljuka mit den Mixed-Staffeln die Biathlon-Saison in den Winter 2018/2019. Wie sind Sie derzeit gesundheitlich drauf und wie fühlen Sie sich vorbereitet?
Arnd Peiffer: Bis jetzt bin ich gesund durch die Vorbereitung gekommen. Selbst in Norwegen hatten wir anfangs zwar keine optimalen Trainingsbedingungen, dennoch fühle ich mich gut vorbereitet.
>> Der Biathlon-Kalender der Saison 2018/2019
Was haben Sie sich konkret für die erste Weltcup-Station vorgenommen?
Es ist immer schön, eine Saison mit guten Ergebnissen unter den Top15 zu eröffnen. Mein Ziel ist es daher, die dafür nötige Trefferquote am Schießstand zu erreichen, um das Bestmögliche aus der aktuellen Laufform herauszuholen.
Im September haben Sie mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft in der Verfolgung einen Titelgewinn gefeiert. Wie blicken Sie insgesamt auf die deutschen Titelkämpfe in Altenberg und Oberhof zurück?
Die Deutschen Meisterschaften sind für uns eine wichtige Leistungsüberprüfung und für einige war es dazu die Qualifikation für Welt- beziehungsweise IBU-Cup. Meine Leistungen waren insgesamt ordentlich, ich habe aber auch gemerkt, was es zu verbessern gilt.
Top Ten im Gesamtweltcup als Saisonziel

Im letzten Jahr haben Sie mit der Olympischen Goldmedaille im Sprint ihren größten Karriereerfolg gefeiert. Gehen Sie jetzt gelassener als zuvor in die neue Saison?
Der Gewinn der Goldmedaille war für mich ein riesiger Erfolg. Trotzdem bin ich vor der anstehenden Saison nicht weniger aufgeregt und ebenso motiviert wie vor dem letzten Winter.
Was haben Sie sich sportlich für Ziele für 2018/2019 gesetzt?
Mein Ziel ist es, bei der WM in Östersund eine Medaille zu gewinnen und mich unter den Top Ten im Gesamtweltcup zu behaupten.
Auf welche Weltcup-Station freuen Sie sich am meisten?
Die deutschen Weltcups in Oberhof und Ruhpolding sind für uns im Weltcupkalender natürlich das Highlight. Ich freue mich aber auch auf die Weltcups im kanadischen Canmore und im US-amerikanischen Salt Lake City, da diese Orte nur selten Ausrichter von Weltcups sind.
Peiffer: "Von Kühn und Horn kann man sicher einiges erwarten"
Was trauen Sie Ihren DSV-Kollegen in diesem Winter zu? Welchen deutschen Kollegen sollten wir besonders auf der Rechnung haben?
Jeder der deutschen Männer hat das Zeug, auf das Podest zu laufen. Das heißt aber nicht, dass es jeder schaffen wird. Das macht die Spannung im Biathlon aus. Mit Johannes Kühn und Philip Horn sind zwei laufstarke Athleten im Team von denen man langfristig sicher einiges erwarten kann.
Das letzte Jahr wurde insgesamt von Martin Fourcade und Johannes Thignes Boe dominiert. Wer kann den beiden in diesem Jahr gefährlich werden? Wird sich Dominator Fourcade am Ende wieder durchsetzen?
Martin und Johannes werden vermutlich auch in diesem Jahr den Ton angeben. Über eine komplette Saison kann man sie nur schwer schlagen – in einzelnen Rennen ist es aber für jeden von uns möglich.
Saisonhöhepunkt wird im März die Weltmeisterschaft in Östersund sein. Wie präsent ist dieses Ereignis schon bei Ihnen?
Die WM in Östersund haben wir immer im Hinterkopf. In unserer Trainingsplanung versuchen wir natürlich den späten Zeitpunkt der WM zu berücksichtigen. Dort wollen wir unsere Top-Form abrufen können. Wir wollen und müssen aber auch bei den Weltcups mitmischen. Diesen Spagat zu schaffen, ist die Herausforderung.
Im deutschen Team sind Sie mit Ihren 31 Jahren mittlerweile einer der Alten Hasen. Haben Sie in den Wochen der Vorbereitung etwas anders gemacht als sonst?
An vielen Trainingsinhalten kommt man nicht vorbei. Ein Großteil des Trainings ist quasi fix und muss "erledigt" werden. Man kann trotzdem auf einige Bereiche ein besonderes Augenmerk richten. In diesem Jahr standen das Krafttraining und das Feilen an der Lauftechnik etwas mehr im Vordergrund.
Das Gespräch führte Mats-Yannick Roth
