Titelverteidiger Füchse Berlin muss nach der Hinspiel-Niederlage in Aalborg um das Weiterkommen im EHF-Cup bangen. Die ungewöhnliche Verletzungsmisere bringt die Saisonziele des Hauptstadt-Klubs zunehmend in Gefahr.
Velimir Petkovic lächelte. Der Trainer der Füchse Berlin war zufrieden. Sehr sogar. Zwar hatte der stark ersatzgeschwächte Titelverteidiger gerade das Hinspiel der dritten Qualifikations-Runde im EHF-Cup verloren, doch das 29:31 (13:13) beim dänischen Meister Aalborg HB lässt dem von einer außergewöhnlichen Verletzungsmisere heimgesuchten Hauptstadt-Klub alle Chancen für das Rückspiel am kommenden Wochenende.
"Mit dem Ergebnis können wir leben und hoffen, dass der ein oder andere Verletzte zurückkommt, um uns beim Weiterkommen zu helfen", sagte Petkovic der "Berliner Morgenpost" und sprach angesichts zehn verletzter Profis von einer "überragenden" Leistung seiner Mannschaft.
Wiede und Drux fehlten weiterhin
Während Leistungsträger wie die Nationalspieler Fabian Wiede und Paul Drux weiter fehlten, standen am Samstag - keine 48 Stunden nach dem Ligaspiel gegen die MT Melsungen (24:26) - fünf (!) Nachwuchsspieler im nur 14-köpfigen Füchse-Aufgebot. Zum erfolgreichsten Torschützen avancierte Rechtsaußen Hans Lindberg mit sieben Treffern.
Einen siegreichen Start in den Europapokal legte dagegen die TSV Hannover-Burgdorf hin. Die Niedersachsen gewannen ihr Heimspiel gegen Benfica Lissabon mit 41:36 (26:18) und haben nun beste Aussichten auf das Erreichen der Gruppenphase im EHF-Cup. Hannovers bester Schütze in einem temporeichen Spiel war der Däne Morten Olsen mit zwölf Treffern. Am 24. November tritt die Mannschaft zur entscheidenden Begegnung in Portugal an.
Champions League vorerst kein Thema mehr
Die personelle Situation bei den Füchsen darf inzwischen mit Fug und Recht als dramatisch eingestuft werden. Als ernsthafter Meisterschaftsanwärter gestartet, meldeten sich zuletzt reihenweise die Spieler ab. Für Aufsehen sorgte jüngst die Rückholaktion des 42 Jahre alten früheren Füchse-Keepers Petr Stochl.
Anfangs konnte das Petkovic-Team die Ausfälle noch irgendwie kompensieren, doch seit dem achtbaren zweiten Platz bei der Klub-WM Mitte Oktober geht kaum mehr etwas. Die ganz großen Ziele in der Liga sind nach drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen in weiter Ferne.
Vom angestrebten Platz in der Champions League spricht in der Hauptstadt jedenfalls schon lange keiner mehr - im Gegenteil: das Erreichen der Gruppenphase im EHF-Cup wäre schon ein kleiner Erfolg.


























