WBC-Weltmeister Deontay Wilder und Ex-Champion Tyson Fury sind nicht nur zwei der schillerndsten, sondern auch zwei der erfolgreichsten Schwergewichts-Boxer der letzten Jahre. Am 1. Dezember treffen die beiden Exzentriker in Los Angeles aufeinander. Von großer Euphorie im Umfeld ist allerdings nicht viel zu spüren.
Während die Box-Welt dem Duell zwischen Wilder und Fury durchaus entgegenfiebert (schließlich wartet auf den Sieger ein möglicher Kampf gegen Anthony Joshua um die ultimative Schwergewichts-Krone), zeigen die Fans den beiden Kämpfern die kalte Schulter.
Noch immer sind Tausende Tickets für den Fight erhältlich. Der Oberrang des Staples Center ist gar nicht erst für den Kampf freigegeben worden. Von den erhofften knapp 20.000 Fans werden im besten Fall wohl nur die Hälfte in die Halle strömen. In der vergangenen Woche waren gerade einmal 8.000 Ticket vergriffen.
Tyson Fury über schlechte Ticketverkäufe verärgert
Der maue Zuschauerandrang ärgert vor allem Tyson Fury. "Wenn der Kampf in Manchester oder sonst irgendwo in England stattgefunden hätte, hätten wir 75.000 Ticket verkauft", ist der Brite überzeugt. "Ich werde sicher so viele Fans in der Halle haben, wie Deontay", erklärte der 30-Jährige, der mit einer Bilanz von 27 Siegen in 27 Kämpfen (19 KO's) in den Ring steigt.
Einen Heim-Vorteil für Deontay Wilder fürchtet Wilder indes nicht. "Sie wollten, dass der Kampf hier stattfindet. Und ich bin damit zufrieden. Auswärts zu boxen macht aus mir wieder einen echten Krieger. Das bin ich schon gewohnt", spielte Fury auf seinen Sensationssieg gegen Wladimir Klitschko in Düsseldorf im November 2015 an.
Wilder der "böseste Mann auf dem Planeten"
Für Wilder steht dagegen fest, wer den Ring als Sieger verlassen wird, "Krieger Fury" hin oder her. "Amerika sollte endlich aufwachen und erkennen, dass ich der böseste Mann der auf dem Planeten bin. Glaubt ihr wirklich, das lasse ich mir von einem 'Gypsy' [Furys Spitzename, Anm.d.Red.] nehmen", tönte der Amerikaner vor dem Kampf.
Furys Sieg gegen Wladimir Klitschko will Wilder rückblickend nicht überbewerten. Im Gegenteil. "Ich frage mich die ganze Zeit, was passiert wäre, wenn Klitschko ein paar Schläge angebracht hätte. Was, wenn er mehr geschlagen hätte, anstatt einfach nur da zu stehen und zu warten", deutete Wilder an, dass Fury die Regentschaft Klitschkos nur beendete, weil dieser sich in dem Kampf von seiner schlechtesten Seite präsentierte.
