Die kuriose Pressekonferenz des FC Bayern vom vergangenen Freitag war offenbar anders geplant, als sie letztendlich ablief. Schuld daran, dass die Medienschelte aus dem Ruder lief, soll Präsident Uli Hoeneß gewesen sein.
Die Medien-Abteilung der Bayern habe die Pressekonferenz eigentlich akribisch vorbereitet, berichtet die "Bild". Verantwortlich für die Ansprachen soll der ehemalige Journalist Christopher Keil sein. Er ist bei den Bayern zuständig für Public Affairs.
Doch Hoeneß - bei den Bayern zuständig für die "Abteilung Attacke" - hielt sich offenbar nicht ans Protokoll. Der Präsident redete sich in Rage und sagte, Ex-Spieler Juan Bernat habe "Scheißdreck" gespielt und habe die Bayern fast die Champions League gekostet. Damit machte Hoeneß die Worte von Karl-Heinz Rummenigge, der mehr Respekt für den FC Bayern und seine Spieler eingefordert hatte, gleich wieder zunichte.
Selbst Pressesprecher Dieter Nickles soll von Hoeneß' Ausbruch überrascht gewesen sein. Deswegen beendete er die Pressekonferenz zeitig, weil diese sonst "zu sehr ins Detail" gegangen wäre.
Spieler fühlten sich unter Druck gesetzt
Der "kicker" berichtet zwar, dass die Bayern-Bosse mit der Pressekonferenz auf den Unmut einiger Spieler reagierten, die sich mehr Rückendeckung vom Verein gewünscht hatten. Doch wirklich glücklich schien mit der Medienschelte am Ende kein Profi gewesen zu sein. Die Ansprache der Bosse habe die Spieler vor dem Spiel gegen Wolfsburg eher unter Druck gesetzt und überrascht, berichten "Bild" und "kicker" übereinstimmend.
Am Ende gewannen die Bayern das fürs Selbstverständnis und Selbstvertrauen wichtige Spiel gegen die Wölfe mit 3:1. Nach der Partie lobte Kapitän Manuel Neuer die Ansprache der Bosse als für ihn "persönlich gutes Zeichen."
Joshua Kimmich freute sich über "ein gutes Zeichen, dass der Verein da ist und uns schützt". Finden die Bayern aber nicht nachhaltig aus der Krise, dürfte es erneut Probleme geben. Schließlich können sich Rummenigge und Hoeneß nicht jede Woche vor die Mannschaft stellen.




























