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Toto Wolff über Ferrari:"Das ist sicher nicht ihre wahre Pace

Nach Machtdemonstration in Austin: Mercedes bleibt skeptisch

Lewis Hamilton fand sich im Nassen gleich bestens zurecht
Lewis Hamilton fand sich im Nassen gleich bestens zurecht
Foto: © MST
20. Oktober 2018, 09:29

Es war eine Machtdemonstration, die Lewis Hamilton im 2. Freien Training in Austin hinlegte. Der Brite fuhr kurz vor Ende der Session zum ersten Mal auf die Piste, knallte eine souveräne Bestzeit auf den Asphalt und fuhr wieder an die Box. Zack. Das reichte, um mal eben mehr als fünf Sekunden schneller zu sein als WM-Rivale Sebastian Vettel, der trotz mehrerer Versuche deutlich abgeschlagen war.

Die Fahrer-WM scheint Hamilton damit so gut wie in der Tasche zu haben. Angesichts der jüngsten Form und der Strafversetzung Vettels muss fast schon etwas Außergewöhnliches passieren, damit Hamilton den Titel nicht schon in Austin klar macht. Der Abstand zu Ferrari im Training, das betont Motorsportchef Toto Wolff, ist auf jeden Fall nicht so groß, wie er erscheint. "Das ist sicher nicht ihre wahre Pace", sagt der Österreicher.

Viel Optimismus bei Hamilton und Mercedes

"Ihr Reifen war stärker gebraucht und hatte mehr Runden drauf als unserer, noch von der ersten Session. Und wahrscheinlich hatten sie mehr Benzin drin als wir", versucht er sich in der Analyse. Doch dass Hamilton schon in seiner ersten und einzigen Runde allen davonfährt - egal wie wenig aussagekräftig die Bedingungen waren -, darf für die Silberpfeile Grund zum Optimismus sein.

Viel geboten haben Hamilton und Teamkollege Valtteri Bottas den Zuschauern in Austin auf jeden Fall nicht. Der Brite fuhr am Morgen nur sechs Runden, eine weniger als Bottas. Der Finne blieb am Nachmittag ganz in der Box, während zumindest Hamilton einen Versuch wagte. "Ich wollte sehen, ob sich die Bedingungen verändert hatten oder die Reifen im Vergleich zu meinen vorherigen Runden für den nächsten Run etwas abbauten", erklärt er.

Ansonsten war bei Mercedes aber Reifensparen angesagt, weil man im Regen ohnehin nur wenig lernen kann und man sich die Reifen für die kommenden Tage aufsparen wollte. Doch das reichte schon für einen Eindruck: "Das Auto fühlte sich gut an", meint Bottas. "Selbst unter sehr nassen Bedingungen sind uns ziemlich gute Zeiten gelungen. Wir scheinen auch im Nassen ein gutes Paket zu haben."

Lewis Hamilton über die Kunst, den richtigen Reifen zu wählen

Doch es gibt immer noch einige Stolpersteine in Austin. Hamilton geht nicht davon aus, dass die Intermediates lange halten werden. "Auf den Intermediates kann man sogar mit relativ viel stehendem Wasser auf der Strecke fahren. Deshalb wird es entscheidend sein, den Übergangspunkt zwischen den Regenreifen und den Intermediates genau zu treffen. Wenn man das falsch einschätzt, kann man viel verlieren", sagt er. Und auch wenn es trocken wird, könnte es knifflig werden. Denn ein Set-up konnte kein Fahrer heute erarbeiten.

Trotzdem ist das Ziel klar: Lewis Hamilton soll am Sonntag Titel Nummer fünf in Sack und Tüten packen. Ein Doppelsieg von Mercedes würde dafür auf jeden Fall ausreichen - wenn der richtige Fahrer vorne ist natürlich. Valtteri Bottas könnte daher im Zweifel erneut zurückstecken müssen, auch wenn der Vorsprung so groß ist. "Die Entscheidung fällt mir schwer. Wenn es am Sonntag so weit kommt, werde ich vielleicht wieder die Punkte nehmen. Auch wenn ich das hasse", sagt Wolff.

Und wenn Hamilton Weltmeister wird? "Wenn die Punkte reichen, freuen wir uns und feiern eine Riesenparty", kündigt Wolff an. "Und wenn nicht, ziehen wir zum nächsten Rennen weiter und probieren es dort erneut."

 

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren423
2NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing421
3AustralienOscar PiastriMcLaren410
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team319
5MonacoCharles LeclercFerrari242

USA GP 2018

1GroßbritannienLewis Hamilton1:48.716m
2FrankreichPierre Gasly+1.012s
3NiederlandeMax Verstappen+1.082s
4SpanienFernando Alonso+3.012s
5DeutschlandNico Hülkenberg+3.492s

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