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HSV nach 0:5-Debakel im Kreuzfeuer

Hatte gegen Regensburg keinen Grund zur Freude: HSV-Coach Christian Titz
Hatte gegen Regensburg keinen Grund zur Freude: HSV-Coach Christian Titz
Foto: © getty, Martin Rose
24. September 2018, 13:42

Im Angesicht des ersten Hamburger Herbst-Sturmes wirkte Christian Titz angespannt. Die historische Heimpleite gegen Jahn Regensburg hatte dem Trainer vom Hamburger SV sichtlich zugesetzt, die Schlagzeilen hatten es am Tag nach dem 0:5 in sich.

"Der tiefste Tiefpunkt der Vereinsgeschichte", titelte die "Bild"-Zeitung am Montag und bedachte den Coach mit drastischen Worten: "Herr Titz, Schluss mit dem Unfug." Das "Hamburger Abendblatt" schrieb vom "erschütternden HSV-Drama", und die Morgenpost fasste die zweite Saison-Niederlage mit den schlichten Worten "Historisch schlecht!" zusammen.

Und so war Titz auf der Pressekonferenz am Montag vor allem um eines bemüht: Deeskalation. "Ich werde eines mit Sicherheit nicht tun, weil das heute in vielen Bereichen schon passiert ist: Ich werde meine Spieler nicht durchs Dorf jagen", sagte der 47-Jährige. Das fände er "deplatziert".

Kritik an Titz fiel deutlich aus

Und doch zog Titz zum Auftakt der Derbywoche die Zügel merklich an: Statt zum geplanten Aqua-Jogging ins Schwimmbad zitierte er seine Profis zum ausführlichen Videostudium in den Volkspark. Im Defensivverbund habe sein Team schließlich einen "nicht ausreichenden Eindruck hinterlassen".

Es ist das erste Mal, dass Hoffnungsträger Titz der Wind an der Elbe so richtig ins Gesicht bläst. Vier Siege aus sechs Spielen, Tabellenplatz zwei - das alles zählte bei der Aufarbeitung des 0:5-Debakels erst einmal nicht, Hamburg machte seinem Ruf als heißes Pflaster für HSV-Trainer am Montag alle Ehre.

Die offensive-Grundausrichtung, die vielen Wechsel in der Startformation und keine Stammplatzgarantie für Torjäger Pierre-Michel Lasogga: Die Kritik an Titz fiel deutlich aus. "Ich persönlich beschäftige mich mit diesen Dingen nicht. Ich bin mir aber dessen bewusst, dass ich bei einem Verein arbeite, bei dem vieles in Extremen bewertet wird", sagte Titz.

Derby gegen St. Pauli wartet schon

Der Trainer, der eine Situation wie die aktuelle seit seiner Inthronisierung vor einem halben Jahr noch nicht erlebt hatte, gab sich alle Mühe, den Blick wieder nach vorne zu richten. "Das darf uns nicht groß belasten", sagte er. Es gelte "jetzt ganz schnell diese Niederlage zu analysieren". Und dann habe man die Möglichkeit, in den nächsten zwei Spielen wieder ganz anders aufzutreten.

Das wird schwer genug. Am Donnerstag geht es zum Spitzenspiel zur SpVgg Greuther Fürth, zurzeit Tabellenvierter. Am Sonntag steigt das mit Spannung erwartete Derby gegen den FC St. Pauli. Eine Niederlage, das weiß Titz, würde im Volkspark einen noch größeren Sturm heraufbeschwören.

 

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