Der FC Bayern hat auch dank Renato Sanches zum Start in die Champions League das erhoffte erste Ausrufezeichen gesetzt. Beim erfolgreichen Königsklassendebüt von Trainer Niko Kovac sorgte der junge Portugiese mit seinem Tor beim 2:0 (1:0) gegen seinen Ex-Klub Benfica Lissabon für einen Gänsehautmoment.
Der Fußball-Rekordmeister festigte damit seinen Ruf als Auftaktspezialist. Seit 2003 haben die Bayern ihre ersten Spiele im wichtigsten Europacup-Wettbewerb immer gewonnen - Rekord.
Doch die Szene des Abends gehörte dem 21-jährigen Sanches. Nach seinem wunderbar herausgespielten Treffer zum 2:0 in der 54. Minute erhoben sich auch die Benfica-Anhänger und applaudierten ihrem früheren Spieler. Die Führung für die favorisierten Münchner hatte zuvor Robert Lewandowski (10.) erzielt.
"Das ist ein besonderer Moment für mich. Ich bin glücklich, dass ich getroffen habe. Ich möchte mich bei den Fans bedanken", sagte Sanches und erhielt ein Extra-Lob von Kovac: "Es freut mich für Renato und uns als Team. Was er in der Vorbereitung gemacht hat, war schon außerordentlich. Heute war sein Zeitpunkt gekommen. Renato hat eine gute Technik. Dass er Fußball spielen kann, wussten wir. Man muss aber bedenken, dass er ein junger Spieler ist."
Auch Nationalspieler Joshua Kimmich schwärmte von seinem Kollegen: "Mich freut es für den Jungen. Der ist mit 19 nach München gekommen, ohne die Sprache zu kennen. Es hat nicht alles geklappt. Aber mit welchem Selbstvertrauen er hier aufgespielt hat, das ist ganz groß."
Einen noch höheren Erfolg vergab der FC Bayern durch mangelnde Konsequenz in der Chancenverwertung, spielerisch hatten die Münchner ihren Gegner weitgehend im Griff. Nationalspieler Thomas Müller wurde in der 88. Minute eingewechselt und kam zu seinem 100. Champions-League-Einsatz.
Lewandowski vollendet guten Bayern-Angriff
Der lange Zeit umstrittene Sanches war nur dank des Ausfalls von Thiago überraschend zu seinem ersten Startelfeinsatz für die Münchner seit über 16 Monaten gekommen. Der Heimkehrer, er war als 18-Jähriger von Benfica zum FC Bayern gewechselt, hatte sich bisher nicht durchgesetzt, zeigte an alter Wirkungsstätte aber ein engagiertes und vor allem im zweiten Durchgang sehr auffälliges Spiel. Letztmals hatte Sanches am 6. Mai 2017 beim Bundesligaspiel gegen Darmstadt 98 in der Anfangsformation gestanden.
Mit "Wut im Bauch" (Thomas Müller) nach den Enttäuschungen der letzten Jahre gingen die Bayern die nächste Jagd auf den Henkelpott an - und Lewandowski nutzte gleich die erste Gelegenheit des Spiels. Nach sehenswerter Vorarbeit von Franck Ribéry und David Alaba behielt der Pole die Übersicht und erzielte schon sein siebtes Pflichtspieltor in dieser Saison.
Neuer pariert gegen Salvio sicher
Nun kamen die Bayern auf Touren. Arjen Robben (14.) hätte bei einem Alleingang fast schon erhöhen müssen, auch Ribéry (16.), James (21.) und wieder Robben (40.) waren dicht am nächsten Treffer. Benfica war bemüht, aber anfangs nicht durchschlagskräftig. Die Münchner entblößten mit ihrem schnellen Umschaltspiel zudem immer wieder die Defensive des portugiesischen Rekordmeisters.
"Wir wollen Eindruck hinterlassen", hatte Sportdirektor Hasan Salihamidzic bei "Sky" vor dem Spiel betont. Das gelang im ersten Durchgang aber nur bedingt, denn Benfica entwickelte nach 25 Minuten mehr Zug. Bayern-Torwart Manuel Neuer wurde von Eduardo Salvio (28.) erstmals ernsthaft geprüft.
Auch die Personalprobleme, die sich durch Thiagos Fehlen (Probleme am großen Zeh) noch etwas zuspitzen, sollten die Münchner nicht aus dem Tritt bringen. "Mir ist nicht bange. Ich weine nicht herum. Wir werden das stemmen", hatte Trainer Kovac gesagt. Und nicht zuletzt Sanches' Tor nach einer gefühlsvollen Flanke von James gab ihm recht.













































