Angelique Kerber hat die erste Hürde bei den US Open gemeistert. Die Wimbledonsiegerin hatte mit der Russin Margarita Gasparyan jedoch einige Mühe.
Kerber pustete nach dem bestandenen Härtetest in der Mittagshitze von New York erleichtert die Backen auf. Ihre Rückkehr auf die Grand-Slam-Bühne, 45 Tage nach dem historischen Triumph von Wimbledon, hatte sich anstrengender als erhofft gestaltet. 1:45 Stunden musste Kerber kämpfen, ehe sie sich zum Auftakt der US Open 7:6 (7:5), 6:3 gegen Gasparyan durchsetzte.
"Es war nicht einfach heute, es war so heiß", sagte Kerber im Interview auf dem Court: "Ich bin glücklich, durchgekommen zu sein. Ich wollte einfach nur Punkt für Punkt spielen und nicht zu viel nachdenken. Trotz der Bedingungen war es ein gutes Match von uns beiden auf einem hohen Level."
Die 30-Jährige verließ das Louis-Armstrong-Stadium mit einem Lächeln, schließlich hätte es sie durchaus schlimmer erwischen können. Sie vermied nervenstark nicht nur einen dritten Satz, sondern profitierte auch davon, dass sich ein Schatten über den Court legte.
Schwüle Hitze zeigt Wirkung
Kerber schien nach einem anfänglichen 0:2-Rückstand alles im Griff zu haben. Gasparyan zeigte aber, dass sie nach einer schweren Knieverletzung eigentlich nicht auf Platz 370 der Weltrangliste gehört. 2016 stand die 23-Jährige sogar schon im Achtelfinale der Australian Open - wo Kerber dann den Titel holte.
Drei Satzbälle konnte die Favoritin gegen die mutige Gasparyan nicht nutzen und musste in den Tiebreak, wo sie prompt 0:3 und 2:4 zurücklag. "Zu leicht!", rief Kerber verärgert nach einem Fehler und holte sich mit all ihrer Erfahrung den Satz im vierten Versuch doch.
Danach verschwand Kerber in den Katakomben, wo es auch klimatisierte Räume für die Spielerinnen gibt. Ihre kämpferischen Qualitäten blieben weiterhin gefragt, denn auch wenn Gasparyan die Strapazen ebenfalls deutlich anzusehen waren - die Moskauerin mit der sehenswerten einhändigen Rückhand witterte weiter ihre Chance und verlangte Kerber alles ab. Erst mit dem Break zum 5:3 war der Widerstand dann gebrochen.
Kerber folgte Julia Görges (Nr. 9), Carina Witthöft und Tatjana Maria, die sich bereits am Montag durchgesetzt hatten, in die zweite Runde. Dort trifft sie am Donnerstag, wenn die Hitze wie angekündigt langsam aus New York verschwindet, auf die Schwedin Johanna Larsson.




