Paul di Resta gewann das erste und spektakuläre Nachtrennen der DTM-Geschichte in Misano. Der Mercedes-Fahrer kam nach 32 Runden vor Robin Frijns (2./Audi) und Edoardo Mortara (3./ Mercedes) ins Ziel. Der Niederländer holte sein erstes DTM-Podium seiner Karierre und ging in der letzten Runde an Mortara vorbei.
Die DTM-Autos im Flutlicht, Funkenflug, Scheinwerfer der Fahrzeuge und packende Zweikämpfe sorgten für eine spektakuläre Szenerie. Pünktlich zum Rennstart hatte der Regen aufgehört und die Strecke trocknete langsam ab. Dennoch starteten einige Piloten auf Regenreifen, unter anderem die sechs Audi-Fahrer. Pole-Setter Paul di Resta gewann den Start und bog vor seinen Markenkollegen Gary Paffett und Edoardo Mortara in die erste Kurve ein.
Gary Paffett schied nach nur neun Rennrunden nach einer Kollision mit Edoardo Mortara aus. "Wegen der Bedingungen haben die Räder beim Bremsen blockiert und ich bin weit rausgetragen worden. Als ich wieder auf die Strecke wollte, gab es einen Kontakt mit Edoardo, weshalb die Lenkung kaputt gegangen ist", schildert Paffett.
"Es ist sehr enttäuschend"
"Ich wusste, dass er da ist. Ich habe einfach versucht, wieder zurück auf die Strecke zu fahren. Er ist bis an die weiße Linie herangefahren und deshalb gab es diesen Kontakt. Es ist sehr enttäuschend", ergänzt er.
Um den Mercedes aus dem Kiesbett zu bergen wurde das Safety-Car auf die Strecke geschickt. Das Rennen wurde im IndyCar-Stil wieder freigegeben und Daniel Juncadella, der seinen Pflichtboxenstopp noch nicht absolvierte, führte das Feld, das sich in Zweierreihen formierte an.
Den Neustart entschied jedoch Augusto Farfus für sich und ging am Spanier vorbei. Dahinter ging es ordentlich zur Sache. Zuerst kollidierten die Audi-Fahrer Jamie Green und Rene Rast. Dann standen Lucas Auer im Kiesbett und Bruno Spengler am Streckenrand. Rast konnte das Rennen fortsetzen, fiel aber ans Ende des Feldes zurück. Für Auer und Spengler war Schluss.
Rast: "Es war ein bisschen wie Autoskooter"
"Das Rennen war ein bisschen wie Autoskooter heute - natürlich auch wegen den Bedingungen, denn es war extrem rutschig. Es gab nur eine trockene Linie und Kurven, die noch teilweise nass waren. Mit der schlechten Sicht ist es natürlich etwas Gambling", sagt Rast nach seinem frühen Aus.
"Ich habe ein paar Schläge gekriegt und bin dann umgedreht worden. Ich weiß nicht ganz genau von wem. Das ist sehr schade, denn es wäre sehr schöne Punkte gewesen. Wegen des Drehers bin ich zurück auf die Strecke gerutscht und da ist mir der Jamie dann voll reingerutscht. Deshalb sind beide Autos jetzt raus", so der amtierende DTM-Champion.
Das Safety-Car wurde erneut entsandt um das Rennen zu neutralisieren. Erneut formierte sich das Feld in Zweierreihen für den Neustart. Farfus setzte sich etwas von Eng ab, doch der Brasilianer war noch nicht zum Reifenwechsel an der Box. Der Österreicher Eng, der von Position 18 startete, führte Boxenstopp bereinigt das Feld an und lag vor di Resta und Mortara.
Eng geht die Puste aus
Zehn Minuten vor Schluss verlor Eng die Führung an di Resta und musste auch Mortara ziehen lassen, der BMW-Mann fiel auf Platz drei zurück. Er war bereits in der dritten Runde in der Box beim Reifenwechsel und wahrscheinlich haben seine Reifen zu sehr abgebaut, dass er die Gegner ziehen lassen musste und nur auf Rang x ins Ziel kam.
Dann traf es Daniel Juncadella, der vier Minute vor Schluss ausrollte. Die Scheinwerfer am Mercedes waren aus und er rollte ohne Licht im Dunkeln. Vermutlich stoppte den Spanier ein Elektronikproblem.
Am morgigen Sonntag geht es um 16:40 Uhr weiter mit dem dritten Freien Training. Das zweite Qualifying startet um 20:00 Uhr, das Rennen um 22:30 Uhr.

