Neue Rolle, altes Ziel: Die Rhein-Neckar Löwen streben bei der Bundesliga-Ouvertüre Supercup mit Revanchegelüsten nach dem historischen Titel-Hattrick. "Wir kommen mit Wut im Bauch nach der verpassten Meisterschaft", sagte Löwen-Spielmacher Andy Schmid vor dem Showdown zwischen dem Pokalsieger und Meister SG-Flensburg-Handewitt am Mittwoch (ab 19:30 Uhr im Liveticker) in Düsseldorf.
Bevor die Handball-Bundesliga am Donnerstag in ihre 53. Saison startet, könnte das Prestigeduell im IDD Dome schon ein kleiner Fingerzeig sein. "Es geht um einen Titel, die Mannschaften werden sich nichts schenken", sagte Schmid bei "Sky Sport News HD" und erklärte, dass "die beiden besten Mannschaften der letzten drei Jahre aufeinandertreffen".
Der Schweizer Nationalspieler betonte zwar, dass man noch nicht alle Karten für die Meisterschaft offenlegen wolle, doch der ehemalige Weltmeistercoach Heiner Brand ist davon überzeugt, dass "die Löwen zeigen wollen, dass sie die bessere Mannschaft sind". Dreimal in Folge hat den Supercup seit der Einführung 1994 zudem noch kein Team gewonnen.
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Glandorf: "Alles braucht seine Zeit"
Während sich die Mannheimer, die im Frühjahr erstmals den DHB-Pokal gewonnen haben, laut Brand "intelligent verstärkt" haben, hat Meister Flensburg einen großen Aderlass zu verkraften. Sechs Spieler verließen die SG - darunter Leistungsträger wie Thomas Mogensen, Torwart-Ikone Mattias Andersson oder Kentin Mahe. "Wir haben aber auch hervorragende Spieler verpflichtet", sagte Holger Glandorf. Der Ex-Weltmeister räumte aber ein: "Alles braucht seine Zeit."
Daher tippte in einer Meister-Umfrage der "Handballwoche" unter allen 18 Trainern keiner auf den Titelverteidiger. Rekordmeister THW Kiel (9 Stimmen) lag vor den Rhein-Neckar Löwen (6). Dieser Meinung schließt sich auch Bundestrainer Christian Prokop an. "Der THW Kiel hat in meinen Augen die stärkste Mannschaft zusammen. Bleiben Sie hungrig nach Erfolg und von langwierigen Verletzungen verschont, sind sie der Titelkandidat", sagte Prokop.
Gislason sieht eine "neue Aufbruchstimmung" in Kiel
Die Kieler holten zuletzt 2015 den Titel, sind in dieser Saison aber besonders motiviert. Erfolgscoach Alfred Gislason verlässt am Saisonende den THW. "Mein Gefühl ist sehr gut. Es gibt eine neue Aufbruchstimmung. Das merkt man schon", sagte Gislason, der sich den Supercup erst zum zweiten Mal in den vergangenen 14 Jahren in der Rolle des Zuschauers anschauen kann.
Mit neun Triumphen ist der THW Rekordgewinner des Wettbewerbs, die Löwen und Flensburg peilen jeweils ihren dritten Supercup-Sieg an. Während die Löwen aber auch erst zum dritten Mal dabei sind (2007 verlor der Vorgänger-Klub SG Kronau-Östringen gegen Kiel), hat Flensburg schon sechs Endspielniederlagen kassiert. Eine weitere soll nicht dazu kommen. "Meine Mannschaft und ich haben ambitionierte Ziele", sagte Trainer Maik Machulla. Das wollen sie am Mittwoch auf großer Bühne untermauern.

























