Toyota-Pilot Ott Tänak hat die erste Wertungsprüfung der Rallye Deutschland, neunter Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2018, gewonnen und damit nach seinem Sieg bei der Rallye Finnland und der Bestzeit im Shakedown einmal mehr unterstrichen. Der Este absolvierte am Donnerstagabend die 2,04 Kilometer kurze Zuschauerprüfung in St. Wendel in einer Zeit von 2:11.2 Minuten und war damit 0,4 Sekunden schneller als Dani Sordo (Hyundai).
Trotz seiner Bestzeit sagt Tänak aber: "Das war schrecklich, ich hatte noch nie eine so schlechte Zuschauerprüfung. Für diese Autos ist es zu eng, und ich hatte jede Menge untersteuern." Auch andere Fahrer waren von dem engen, von Strohballen begrenzten Kurs auf einem Parkplatz wenig angetan: "Diese Prüfung macht keinen Spaß, sie ist zu langsam", meinte Sebastien Ogier, der mit 0,9 Sekunden Rückstand auf Tänak Rang vier belegte.
WC2-Pilot Kopecky erneut stark
ie schon im Vorjahr war der eigentliche Star der ersten Wertungsprüfung WRC2-Pilot Jan Kopecky (Skoda). 2017 hatte der Tscheche die Zuschauerprüfung zum Auftakt (damals in Saarbrücken) überraschend gewonnen, und auch in diesem Jahr ließ er mit seinem Skoda Fabia R5 die meisten Piloten in den leistungsstärkeren World-Rally-Cars hinter sich und fuhr die drittschnellste Zeit.
Lokalmatador Marijan Griebel (Citroen) ging bei seiner Wertungsprüfung in einem World-Rally-Car auf Nummer sicher und landete im Klassement noch hinter seinem Landsmann Fabian Kreim (Skoda) im R5-Auto. Außerdem sah Griebel die von ihm gewählten weichen Reifen als falsche Wahl an.
Trotz ihrer Kürze brachte die Zuschauerprüfung einige Fahrer in die Bredouille. Der griechische Herrenfahrer Jourdan Serderidis (Ford), der in Deutschland zum ersten Mal ein aktuelles World-Rally-Car fährt, traf mit dem rechten Hinterreifen eine Bordsteinkante, was zu einem Plattfuß führte. Jari-Matti Latvala (Toyota) würgte seinen Yaris WRC bei einem der vorgeschriebenen Donuts um einen Strohballen ab, nachdem er zuvor einen der Ballen getroffen hatte.

