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Leichtathletik-EM 2024
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Do, 06.06. - Mi, 12.06.

Robert Harting im Diskusfinale - Bruder Christoph versagt

Robert Harting muss noch bangen
Robert Harting muss noch bangen
Foto: © getty, Matthias Hangst
07. August 2018, 12:06

Diskus-Ass Robert Harting bekommt bei seiner letzten internationalen Meisterschaft den erhofften großen Abschied. Sein Bruder, Rio-Olympiasieger Christoph, hat das EM-Finale in Berlin dagegen verpasst.

Der deutsche Meister scheiterte in der Qualifikation nach drei ungültigen Versuchen. "Ich kann es mir selbst nicht erklären, ich bin eigentlich top in Form. Alles war auf morgen vorbereitet, vielleicht war das das Problem", sagte er im "ZDF": "Die Enttäuschung ist emotional schon groß. Das trifft mich jetzt schon ein bisschen mehr." Wenig später kündigte er an: "Es gibt jetzt einiges, was hinterfragt werden muss."

Auch sein Trainer Torsten Lönnfors zeigte sich überrascht. "Er hat dreimal denselben Fehler gemacht, den Diskus zu früh abgeworfen, dreimal ins Netz", sagte er: "Das ist schon ein kleiner Schock."

Bruder Robert genoss dagegen seinen ersten EM-Auftritt im Olympiastadion. "Es war aufbauend, sonst ist man immer so nervös, aber wenn man hier reinkommt, ist man glücklich", sagte er: "Hier kommt eine Glücksebene hinzu. Ich hoffe, die hilft mir morgen auch noch für ein, zwei Meter."

"Auch die anderen werden ihre Problemchen bekommen"

Für seinen letzten großen EM-Auftritt hatte er noch einmal viel in Kauf genommen. Fast die gesamte Saison plagt er sich mit einer Knieverletzung herum, quälte sich aber und hielt durch. Alles für das erhoffte Finale am Mittwoch. "Ich bin voller Vorfreude. Morgen werde ich mit Risiko rangehen", sagte er.

Der London-Olympiasieger verpasste zwar mit 63,29 m die geforderte Qualifikationsweite von 64,00 m, zog aber dennoch als Siebter ins Finale am Mittwoch (20:20 Uhr) ein. Dort geht es für den scheidenden Diskus-Star letztmals um Gold, Silber und Bronze. Seine Laufbahn beendet Harting, der die gesamte Saison an einer Knieverletzung laboriert, am 2. September beim ISTAF.

"Ich denke schon, dass es reicht. Auch die anderen werden ihre Problemchen bekommen", hatte Robert Harting nach seinem Wettbewerb gesagt, nach dem er noch auf die Ergebnisse der zweiten Qualifikationsgruppe warten musste. Dort erwischte es dann seinen Bruder, der wie Titelverteidiger Piotr Malachowski (Polen) ohne gültigen Versuch ausschied.

Emotionaler Höhepunkt der Titelkämpfe

Ebenfalls das Finale verpasste der Olympiadritte Daniel Jasinski, der nicht über 60,10 m hinauskam. Bester Werfer in der Qualifikation war Mitfavorit Daniel Stahl aus Schweden mit 67,07.

Robert Harting erklärte später in einem Video bei Facebook: "Ich will nur so viel sagen: Es gibt kein würdiges Finale ohne Daniel Jasinski, ohne Piotr Malachowski und ohne Christoph Harting." 

Harting ist der Star, das Gesicht der Titelkämpfe - das Finale am Mittwoch wird wohl einer der emotionalen Höhepunkte der Titelkämpfe werden. Doch trotz der geglückten Qualifikation - es wird schwer für ihn, in den Kampf um die Medaillen einzugreifen.

Doch, da darf man sicher sein: Harting wird noch einmal alles geben. "Meine persönlichen Ansprüche werden auch in der letzten Sekunde des Sportlerlebens nicht weichen", hatte er im Vorfeld erklärt. 

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