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Segel-Hoffnung greift nach schwerer Zeit wieder an

Paul Kohlhoff wurde mit einer schweren Diagnose konfrontiert
Paul Kohlhoff wurde mit einer schweren Diagnose konfrontiert
Foto: © getty, Clive Mason
03. August 2018, 11:41

Paul Kohlhoff gilt als eine der großen Hoffnungen im deutschen Olympiasegeln. Nach einer schweren Operation greift er bei der WM vor Aarhus mit Vorschoterin Alica Stuhlemmer wieder an.

Trainingsrennen, Bootspflege, Leistungsanalyse, Fachsimpelei mit den Kollegen und dann wieder ab aufs Wasser: Segeln 24/7 lautet das Motto von Paul Kohlhoff vor dem ersten Start bei der Weltmeisterschaft der olympischen Klassen vor Aarhus. Ein ziemlich kräftezehrendes Programm - doch der Nacra-17-Steuermann genießt jede Minute an der dänischen Küste.

"Es macht mir noch viel mehr Spaß als vorher", sagte der 23 Jahre alte Athlet des Kieler Yacht-Clubs dem "SID", am Sonntag ist er mit seiner Vorschoterin Alica Stuhlemmer bei der WM erstmals gefordert. Und Kohlhoff ist dankbar, dass er sich der sportlichen Herausforderung stellen kann: "Ich weiß, dass ich auch nicht hier sein könnte. Es ist einfach eine Riesenerleichterung und eine Riesenchance." Im Dezember hatte ihn eine Schockdiagnose ereilt.

Während eines Trainingslagers auf Mallorca wurde bei dem Norddeutschen eine Hirnblutung festgestellt, er musste sich einer schweren Operation auf der Baleareninsel unterziehen. Erst Mitte Januar konnte Kohlhoff in seine Heimat zurückkehren. Es folgte ein Kampf zurück ins Leben. Schritt für Schritt kam der Sportsoldat auch dem Segelboot wieder näher. Seine Leidenschaft motivierte ihn.

"Unter die ersten Zehn kommen"

"Auch zu der Zeit, als wir nicht segeln konnten, lag der Fokus immer darauf, in welchen Bereichen wir uns verbessern können", sagte Kohlhoff, der sich von bislang verbliebenen kleinen Einschränkungen nicht bremsen lässt. Gemeinsam mit der erst 18 Jahre alten Stuhlemmer will er in absehbarer Zeit wieder zu den Besten gehören. Für die Sommerspiele 2020 in Tokio haben sie sich das ehrgeizige Ziel Edelmetall gesteckt.

Mit 21 Jahren hatte Kohlhoff schon bei Olympia in Rio de Janeiro seine Visitenkarte hinterlassen, ein Jahr später folgte der Youth America's Cup vor Bermuda - Kohlhoff machte sich früh einen Namen und erreichte mit Stuhlemmer bei der Klassen-WM 2017 einen starken fünften Platz.

Für das junge Gespann galt es zuletzt, die verlorenen Regattatage aufzuholen. "Gerade bei mehr Wind können wir sehr gut mithalten, das haben wir bei der EM gesehen", sagte Stuhlemmer. Im Juli reichte es dabei vor der polnischen Küste zu Rang elf. Vor Aarhus peilt Kohlhoff mit Stuhlemmer das Medaillenrennen an: "Wenn alles gut läuft, wollen wir unter die ersten Zehn kommen."

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