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"Fünf Tage frei sind verlockend"

Hockey-Frauen wollen Achtelfinale überspringen

Charlotte Stapenhorst (r.) gehörte in der Vorrunde zu den herausragenden Spielerinnen
Charlotte Stapenhorst (r.) gehörte in der Vorrunde zu den herausragenden Spielerinnen
Foto: © getty, Christopher Lee
27. Juli 2018, 11:30

Beim Triumph gegen Topfavorit Argentinien bewies Charlotte Stapenhorst ihre Stürmerqualitäten. Am Samstag reicht nun gegen Spanien schon ein Remis, um das WM-Achtelfinale zu überspringen.

Charlotte Stapenhorst hat mit den deutschen Hockey-Frauen das Ticket für das WM-Achtelfinale bereits sicher - doch sie möchte es nicht nutzen. "Fünf Tage frei sind schon verlockend", sagte die 23-Jährige dem "SID", denn mit einem Gruppensieg winkt in London der direkte Sprung ins Viertelfinale. Und das ist zum Greifen nah: Ein Unentschieden zum Vorrundenabschluss gegen Spanien am Samstag reicht den "Danas", um das Achtelfinale zu umgehen.

Vollblutstürmerin Stapenhorst möchte aber "unbedingt gewinnen". Das wird alles andere als leicht. Denn die Spanierinnen wissen, "wie sie uns ärgern können, so dass wir uns schwer tun". Die Qualifikation zur WM im niederländischen Den Haag vor vier Jahren hatte der Gegner noch verpasst. Die bisher letzte Medaille, EM-Silber, liegt 15 Jahre zurück. Trotzdem dürfe man die Spanierinnen "niemals abschreiben".

Spanien setzt auf Konter

Bundestrainer Xavier Reckinger warnte bereits vor dem Turnier davor, den Olympiasieger von 1992 zu unterschätzen. Nach einer deutlichen Niederlage gegen Topfavorit Argentinien (2:6) zu Beginn rappelte sich das spanische Team auf und tankte gegen Südafrika mit 7:1 wieder Selbstvertrauen. "Wir müssen uns einfach so fokussieren wie zuvor und weiter auf unsere Leistung aufbauen", sagte Reckinger.

Die deutsche Mannschaft erwartet eine ähnliche Spielweise wie die des zweimaligen Weltmeisters Argentinien: quirlige Gegnerinnen, die aggressiv verteidigen und auf schnelles Konterspiel setzen - wenngleich die individuelle Klasse Spaniens mit der technischen Finesse der "Las Leonas" nicht ganz mithalten kann. Für die "Danas" alles andere als ein angenehmer Gegner.

"Schläger im Bauch"

"Die kleben regelrecht an dir. Bei jedem Ballkontakt haben sie den Schläger dazwischen - oder du ihren Schläger im Bauch", sagt Stapenhorst. Davon ließ sie sich jedoch schon beim sensationellen 3:2-Triumph gegen Argentinien nicht beeindrucken.

Stattdessen stellte sie mit ihrem spektakulären Treffer zum 3:1 einmal mehr ihre Klasse im Sturm unter Beweis: Technisch perfekte Ballannahme im Schusskreis, Kugel zurechtgelegt und - Boom. Stapenhorst hämmerte den Ball aus einem spitzen Winkel mit Raketengeschwindigkeit ins Netz. "Stapi ist unglaublich schnell und hat ein gutes Auge für den richtigen Torschuss. Sie ist wirklich wichtig für uns", sagte Reckinger über die Architekturstudentin.

Alles scheint möglich

Ihre beiden Treffer gegen Argentinien und ihr erstes WM-Tor im Auftaktspiel gegen Südafrika geben ihr "natürlich mehr Selbstbewusstsein". Denn die Offensivspielerin plagten in der Vergangenheit Probleme beim Abschluss. "Stapi kann brillant sein, hatte aber zuletzt etwas Entscheidungsschwierigkeiten", sagte Zimmerpartnerin und Kapitänin Janne Müller-Wieland. Stapenhorst bewies, dass sie wieder die richtigen Lösungen findet.

Nach dem Auftaktsieg gegen Südafrika (3:1) und dem Erfolg gegen die Hockey-Großmacht im zweiten Gruppenspiel hat Deutschland bereits sechs Punkte auf dem Konto, damit mindestens Platz drei in der Gruppe C und das Achtelfinalticket sicher.

Alles scheint für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes möglich. "Von außen war vielleicht zu Beginn der WM nicht ganz klar, was das Ziel ist", sagte Stapenhorst: "Aber wir haben immer schon geglaubt, dass wir es ziemlich weit schaffen können, wenn wir all unser Können zeigen."

Niederlande
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