Noch nicht ganz vorne, aber mit besten Aussichten auf die Spitze: Für die Mercedes-Mannschaft war der Trainingsauftakt zum Deutschland-Grand-Prix in Hockenheim am Freitag vielversprechend.
Lewis Hamilton und Valtteri Bottas lagen nur 0,026 respektive 0,079 Sekunden hinter dem Tagesschnellsten Max Verstappen. Spätestens im Qualifying wird das Duo wohl stärker zulegen können als Red Bull - weshalb Ferrari die größere Gefahr sein könnte.
Schließlich verfügt auch die Scuderia über einen Boost für das Zeittraining, der dem Renault-Antrieb fehlt. Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen ließen sich mit 0,225 respektive 0,342 Sekunden aber kräftig Rückstand aufbrummen. "Trotzdem scheinen sowohl Ferrari als auch Red Bull schnell zu sein", warnt Hamilton. "Wir müssen alles in die Waagschale werfen, um es hinzubekommen."
Heißt in erster Linie: ein Set-up finden, mit dem die Reifen nicht überhitzen. "Darunter haben wir etwas gelitten", merkt Bottas an, glaubt jedoch nicht an ein Mercedes-spezifisches Problem. Auch eine nervöse Vorderachse und mangelnder Grip in langsamen und mittelschnellen Kurven störten einen "nicht ganz zufriedenen" Finnen. Dabei könnte er größere Reserven haben als Hamilton.
Schließlich fuhr Bottas im Training mit einem gebrauchten Antriebsstrang, der bis zum Österreich-Grand-Prix im Renneinsatz war. Denn bei seinem Ausfall wegen eines Hydraulikproblems in Spielberg ging das Aggregat nicht kaputt, sondern überhitzte nur - ergo ist es gut genug für Trainingszwecke. Am Samstag wird Bottas wieder mit frischen PS unterwegs sein - und möglicherweise mehr Leistung zur Verfügung haben.

