Alexander Zverev hat nach einem weiteren nervenaufreibenden Fünfsatzkrimi erstmals in seiner Karriere das Achtelfinale der French Open erreicht.
Der an Nummer zwei gesetzte Deutsche kam gegen den Bosnier Damir Dzumhur (Nr. 26) zu einem 6:2, 3:6, 4:6, 7:6 (7:3), 7:5-Zittersieg und überstand damit erst zum zweiten Mal überhaupt die dritte Runde bei einem Grand-Slam-Turnier. Bislang war Zverev lediglich in Wimbledon 2017 ins Achtelfinale eingezogen. Beim Stand von 4:5 im letzten Satz musste der 21-Jährige einen Matchball abwehren.
"Das war ein großes Match auf hohem Niveau, ich bin froh, dass ich durch bin. Der erste Sieg auf diesem Platz, und dann auf diese Weise. Ich hoffe, es folgen noch viele", sagte Zverev bei "Eurosport": "Jetzt momentan bin ich gerade sehr müde, das Match war natürlich Wahnsinn. Ich bin froh, dass ich einen Weg gefunden habe, das Match zu gewinnen."
In Paris trifft er nun in der Runde der letzten 16 auf Lokalmatador Lucas Pouille (Nr. 15) oder den Russen Karen Khachanov. Bereits in der zweiten Runde von Roland Garros hatte der Weltranglistendritte bei seinem Sieg gegen den Serben Dusan Lajovic über fünf Sätze gehen müssen.
Dzumhur dreht im zweiten Satz auf
Anders als gegen Lajovic hatte Zverev das Geschehen anfangs im Griff. Auf dem Court Philippe Chatrier, der zur Mittagszeit nicht voll gefüllt war, holte er schnell den ersten Satz.
Der Weltranglisten-29., der das zuvor einzige Duell der beiden gewonnen hatte, musste zumeist in der Defensive arbeiten. Zverev nutzte dies, indem er in seine druckvollen Grundschläge immer wieder Stoppbälle einstreute. Auch der kleiner gewachsene Dzumhur versuchte das, um den fast zwei Meter großen Zverev aus dem Rhythmus zu bringen. Allerdings unterliefen ihm anfangs noch zu viele Fehler.
Das änderte sich im zweiten Satz, Zverev gab eine 3:1-Führung ab und machte nun selbst immer mehr Fehler. Im dritten Satz war das zweite Break zum 4:5 dann zu viel. Dzumhur versuchte auf dem Platz mehr und belohnte sich mit der 2:1-Satzführung.
Dzumhur prallt mit Balljungen zusammen
Nach dem 1:1 im vierten Satz prallte ein Balljunge mit dem 26-Jährigen zusammen, als beide den Ball nach dem Punkt fangen wollten und nicht aufeinander Acht gaben. Dzumhur entschuldigte sich konsterniert, der Balljunge verließ nach seinem Sturz den Platz.
Wenig später führte er 4:2, Zverev stemmte sich gegen das drohende Aus und lag in der nun spannenden und intensiven Partie wieder 5:4 vorn. Mit einem Doppelfehler schenkte er Dzumhur das 5:6, doch dieser zeigte Nerven und verlor seinen Aufschlag zu Null. Im Tiebreak war Zverev dann der klar Bessere.
Die deutsche Nummer eins gab gegen den unermüdlich laufenden Dzumhur im fünften Satz aber zweimal einen Vorsprung und eine 4:2-Führung wieder her. Mit einem guten Aufschlag wehrte er beim 4:5 einen Matchball ab und nutzte schließlich seine erste Chance zum 150. Sieg seiner Profikarriere.















