Marcel Schrötter schüttelte den Kopf und schaute sehnsüchtig hinauf zum Podest von Le Mans. Über das beste Ergebnis seiner Karriere in der Motorrad-WM konnte sich der Bayer nicht freuen.
"So nah wie hier war ich noch nie dran, die Enttäuschung ist groß", sagte Schrötter nach seinem starken vierten Platz im Rennen der Moto2: "Aber ich muss so weitermachen. Dann darf ich bald mal da oben rauf."
Schrötters vergeblicher Kampf um den ersten Podestplatz war aus deutscher Sicht das Highlight beim Großen Preis von Frankreich. In der Moto3 fand dagegen der Höhenflug von Philipp Öttl ein vorläufiges Ende, der 22-Jährige schaffte es zwei Wochen nach seinem ersten Grand-Prix-Erfolg als 15. gerade noch in die Punkteränge. In der Königsklasse MotoGP feierte der spanische Weltmeister Marc Márquez schon seinen dritten Sieg in Folge und baute seine Führung in der Gesamtwertung aus.
Schrötter hadert: "Heute konnte ich dann einfach nicht dranbleiben"
Schrötters bis dato bestes Ergebnis war im August 2016 ein fünfter Rang in Spielberg gewesen. Dennoch haderte der 25-Jährige mit sich, denn er hatte in Le Mans mehr erwartet. "Im Training war ich sehr schnell unterwegs, sogar schneller als die da vorne", sagte der Kalex-Pilot bei "Eurosport": "Aber heute konnte ich dann einfach nicht an den anderen dranbleiben."
So feierte WM-Spitzenreiter Francesco Bagnaia seinen dritten Sieg im fünften Saisonrennen. Der Italiener gewann vor den beiden Spaniern Alex Márquez und Joan Mir (alle Kalex). Schrötters Leistung ist besonders hoch zu bewerten, weil er erst vor vier Wochen bei einem schweren Sturz in Austin/Texas Bänderrisse in der Schulter erlitten hatte.
Das deutsche Talent Lukas Tulovic belegte bei seinem zweiten Einsatz in der WM den achtbaren 23. Rang. Der 17-Jährige aus Eberbach ersetzt beim deutschen Team Kiefer Racing den verletzten Schweizer Dominique Aegerter.
