Der amtierende DTM-Champion Rene Rast wird nicht am zweiten Renntag auf dem Lausitzring teilnehmen. Nach seinem heftigen Crash mit Überschlägen haben ihm die Ärzte keine Freigabe erteilt.
Der Audi-Pilot hatte aus einem völlig zerstörten Auto selbständig aussteigen und danach sogar Interviews geben können. Der darauf folgende Medizincheck im Krankenhaus zur Vorsicht war aber vorgeschrieben. Obwohl die Röntgenaufnahmen keine Auffälligkeiten zeigten, soll er die Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus verbringen und darf am Sonntag nicht starten.
"Als ich gesehen habe, dass das Dach und die Scheibe fehlen, war mir bewusst, dass es morgen mit Sicherheit kein Rennen für mich gibt", hatte Rast noch gesagt und dabei eigentlich gemeint, dass sein Auto nicht wieder herstellbar sei. Der Zustand seines Audis lässt aber auch darauf schließen, dass er selbst hat einiges einstecken müssen. Dreckspuren waren in seinem Gesicht zu erkennen. Eine Gehirnerschütterung kann nicht ausgeschlossen werden.
"Da denkst du zunächst: Oh, oh"
Auch für Rasts Kollegen war der Unfall ein Schock. So sagt etwa BMW-Pilot Timo Glock: "Die komplette Scheibe vorne war weg und das halbe Dach hat gefehlt. Da denkst du zunächst: Oh, oh - hoffentlich hat er nichts abbekommen, weil natürlich Steine oder Teile von einem anderen Auto reinfliegen können. Das erste Bild, das ich dann gesehen habe, war, dass er im Gras saß, komplett braun im Gesicht. Er hat sich aber bewegt, und dann ist man erst einmal froh, wenn man weiß, er ist anscheinend von alleine ausgestiegen und er ist so weit fit. Das zeigt, wie sicher die Autos sind."
Die DTM hatte schon im vergangenen Jahr einen Horror-Crash miterleben müssen. Damals war auf dem Norisring Gary Paffett seitlich in das Auto von Mike Rockenfeller gekracht und es gab ebenfalls große Schäden. Schon 2017 hatte sich aber auch gezeigt: Die DTM-Autos sind unheimlich sicher.
"Wir steigen ein und fokussieren uns darauf, Leistung abzurufen", sagt Audi-Kollege Nico Müller. "Es geht um nichts anderes. Natürlich braucht es auch ein bisschen Respekt. Wir sind sehr schnell unterwegs und es kann immer etwas passieren. Wir sind aber in den sichersten Autos, die es gibt. Ich fühle mich jedenfalls sehr sicher in einem DTM-Auto. Und das ist ein Privileg, dass wir mit freien Kopf fahren können. Deswegen ist es eine große Erleichterung, wenn man sieht, dass bei so einem Unfall nichts passiert ist."
