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Timo Boll: Ovtcharov hat "derzeit einige Baustellen"

Timo Boll (l.) warnt seinen Teamkollegen Dimitrij Ovtcharov
Timo Boll (l.) warnt seinen Teamkollegen Dimitrij Ovtcharov
Foto: © getty, Maja Hitij
03. Mai 2018, 16:07

Timo Boll kennt den Konflikt, den Dimitrij Ovtcharov im Innern austrägt. "Es ist ein Zwiespalt. Er will der Mannschaft helfen, aber er hat Angst, länger auszufallen", sagte Deutschlands bester Tischtennisspieler vor dem WM-Viertelfinale in Halmstad dem "SID".

Die Situation ist vertrackt, Boll weiß nicht, was er Ovtcharov raten soll. Nur eines weiß er genau: "In seinem Zustand wäre ich hier nicht angetreten."

Die Hüftverletzung, die Ovtcharov zuletzt zu einer vierwöchigen Auszeit zwang, ist noch nicht auskuriert. "Es ehrt ihn, dass er sich reinkniet, aber er muss aufpassen, dass er nicht Raubbau an seinem Körper betreibt", sagte Boll, "er will ja noch ein paar Jahre spielen."

Eine Auszeit, das wusste Ovtcharov selbst bereits vor Turnierbeginn, würde die Heilung beschleunigen, und doch entschied er sich für das Risiko. Immerhin ist Deutschland in Schweden an Position eins gesetzt - noch vor den Seriensiegern aus China. Mit dem Weltranglistenzweiten Boll und dem Dritten Ovtcharov in Top-Form wäre ein Angriff auf den Titel möglich, doch daran ist momentan nicht zu denken.

Ovtcharov hat "derzeit einige Baustellen."

"Dima ist spielerisch, vom Gefühl und Rhythmus nicht in bester Verfassung, auch körperlich geht es ihm nicht besonders, jetzt hat er auch noch Husten", sagte Boll: "Er hat derzeit einige Baustellen." Gegen China helfe Ovtcharov jedoch nur, "wenn er bei 100 Prozent ist, aber davor warten schon andere Hürden auf uns".

Am Freitag geht es gegen Brasilien oder Kroatien, mögliche Halbfinalgegner sind die starken Südkoreaner. Die Verantwortung lastet einmal mehr auf Boll, der seine beiden Ruhetage nutzte, um Kraft für die K.o.-Runde zu sammeln. "Ich habe mir nach dem schwierigen Start ins Turnier einen guten Rhythmus erarbeitet und vertraue mir selbst, dass ich das Gefühl behalte", sagte Boll.

Am Mittwoch rührte er seinen Schläger nicht einmal an, suchte stattdessen die Ruhe und ein Kaffeehaus mit einem guten Cappuccino. "Die Espresso-Maschine in unserem Hotel ist kaputt, und mit meiner eigenen kann ich nur Filterkaffee machen", erklärte der 37-Jährige. Das für den Gruppensieg unbedeutende 3:2 gegen Slowenien mit Ovtcharovs erster Niederlage verfolgte Boll an der Bande.

"Mein Gegner hat das taktisch heute sehr geschickt gemacht und mir genau auf meine derzeit durch meine Verletzung geschwächte Stelle gespielt", sagte Ovtcharov anschließend. Und Boll ist sicher: "Die Gegner werden immer stärker, sie werden Dimas Schwäche immer häufiger ausnutzen. Schon das Spiel gegen Slowenien war für ihn körperlich und mental anstrengend." Beim Angriff auf die chinesische Übermacht wird er auf sich allein gestellt sein.

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