Sport verbindet! Das haben die Damen-Teams aus Nord- und Südkorea bei der Tischtennis-WM gezeigt. Eigentlich sollten die beiden Mannschaften im Viertelfinale des Turniers in Schweden gegeneinander antreten. Doch die Spielerinnen schlossen sich lieber zusammen und zogen auf diesem Weg gemeinsam als Team "Vereinigtes Korea" in das Halbfinale der WM ein - mit dem Segen des Tischtennis-Weltverbandes ITTF.
Das Spiel um den Einzug unter die letzten vier Mannschaften musste ausfallen. Die Damen der Auswahl Nord- und Südkoreas zeigten sich zwar in der Halmstad Arena, eine Partie trugen sie allerdings nicht aus. Stattdessen schüttelten sie Hände, ließen sich gemeinsam fotografieren und zeigten gut sichtbar ihre Verbundenheit.
Thomas Weikert, der Präsident der ITTF erklärte: "Als ich das Board of Directors über diese Entwicklung informiert habe, haben sich die Delegierten von ihren Plätzen erhoben und mit stehendem Applaus ihre Unterstützung für den historischen Schritt des Vereinigten Teams gezeigt."
"Das ist das Resultat einer tollen Unterstützung durch die ITTF und das IOC", sagte Ju Jong Chol, der Präsident des nordkoreanischen Tischtennis-Verbandes und fügte an: "Wir werden unser Bestes tun, um international noch erfolgreicher zu werden durch dieses gemeinsame Bestreben von Nord- und Südkorea."
"Wichtiges Statement"
Ryu Seung-min, Vize-Präsident im südkoreanischen Tischtennisverband und Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), lobte die ITTF für die spontane Entscheidung. "Dies ist ein wichtiges Statement, um den Frieden zwischen unseren Ländern durch das Tischtennis zu fördern", sagte der Olympiasieger von 2004.
Bereits bei den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang war ein gemeinsames Eishockey-Team im Frauenturnier an den Start gegangen. Im Anschluss setzte diplomatisches Tauwetter auf der seit dem Koreakrieg (1950 bis 1953) getrennten Halbinsel ein. Auf das Treffen zwischen Kim und Moon soll Ende Mai ein Gipfel zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump folgen. Nordkorea soll seine Bereitschaft zur atomaren Abrüstung erklärt haben.
Am Freitag muss das neu gegründete Team im Halbfinale gegen den Sieger aus dem Duell Ukraine gegen Japan antreten (Freitag, 11:00 Uhr)


