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Jiri Pavlenka bei Werder: Hält alles und ist kaum zu halten

Jiri Pavlenka wird von Werder-Fans im Internet gern als Krake dargestellt
Jiri Pavlenka wird von Werder-Fans im Internet gern als Krake dargestellt
01. Mai 2018, 15:15

Als Werder Bremen im letzten Sommer immerhin drei Millionen Euro an Slavia Prag überwies, um Jiri Pavlenka zu verpflichten, rieben sich Beobachter verwundert die Augen. Rund zehn Monate später ist der 26-Jährige an der Weser nicht mehr wegzudenken. Doch wie lange können die Hanseaten den Tschechen noch halten, wenn er weiter so beeindruckende Leistungen zeigt?

Es läuft die 86. Minute der Partie der Grünweißen gegen Borussia Dortmund. Werders Defensive wehrt sich beim Stand von 1:1 tapfer gegen die Angriffe der Schwarzgelben. Als eine Flanke von der linken Seite in den Sechzehner segelt, steht André Schürrle am Fünfmeterraum goldrichtig und bringt den Ball per Kopf zielgerichtet auf das Tor. Doch als sich der BVB-Profi gedanklich bereits beim Torschrei befindet und die ersten Borussia-Fans schon zu Jubel-Arien ansetzen, reißt Pavlenka reaktionsschnell die Hände in die Luft und wehrt im letzten Moment sensationell ab. 

Doch diese Glanzparade kurz vor Schluss, die den Bremern schließlich den Punkt gegen die Dortmunder retten sollte, war nur das Sahnehäubchen auf einem Spiel, das geprägt war von zahlreichen Rettungstaten des 26-Jährigen. "Pavlenka hat ein Riesenspiel gemacht. Wir sind an ihm gescheitert", sagte ein beeindruckter Julian Weigl später. Marco Reus attestierte dem Tschechen gar eine "Weltklasseleistung". Und der bemitleidenswerte Schürrle kam nicht drumherum, sich die Szenen in der Mixed Zone immer wieder kopfschüttelnd auf einem Fernseher anzuschauen.

Auch die Werder-Profis sparten nicht mit Lob. "Es ist einfach ein super Gefühl, so einen Keeper hinter sich zu haben", schwärmte Jérôme Gondorf. Zlatko Junuzovic erklärte: "Pavlas hält Bälle, das ist unglaublich." Und Maxi Eggestein sprach von "Glanzparaden". Die Fans der Grünweißen haben ohnehin seit Langem einen Narren am Tschechen gefressen. In den sozialen Medien wird Pavlenka bildhaft abwechselnd als Krake oder als unüberwindbare Mauer dargestellt.

Aus Skepsis wird Begeisterung

Noch vor rund einem Jahr wusste kaum einer im Bremer Umfeld etwas mit dem Namen Pavlenka anzufangen. Umso mehr wunderten sich die Experten, dass Werder so hartnäckig versuchte, den Keeper unter Vertrag zu nehmen. Nachdem die Grünweißen mit einer ersten Offerte von circa 1,8 Millionen Euro krachend an Slavias Vorstandsvorsitzendem Jaroslav Tvrdik gescheitert waren, der das Angebot als "so absurd, dass wir darüber nicht einmal verhandeln möchten" bezeichnete, legten die Bremer noch einmal kräftig nach und zahlten am Ende einen kolportierten Betrag von rund drei Millionen Euro. 

Mittlerweile haben auch die letzten Kritiker erkannt, welches Talent Sportchef Frank Baumann und Co. im fünffachen Nationalspieler entdeckt haben und warum sich der tschechische Meister so lange zierte, den Schlussmann abzugeben.

Sieben mal spielte der 26-Jährige in dieser Saison bisher zu Null. Ein durchaus beachtlicher Wert, wenn man bedenkt, wie lange die Bremer im Tabellenkeller herumkrebsten. Mit 71 Parade war er zudem bester Keeper der Hinrunde. In der Noten-Rangliste des "kicker" liegt Pavlenka mit einem Schnitt von 2,73 auf dem sechsten Platz aller 217 benoteten Spieler. Unter den besten Torhütern muss er sich auf Rang zwei nur ganz knapp Koen Casteels geschlagen geben.

Legitimer Wiese-Nachfolger

Fehler macht der Tscheche so gut wie keine. Nur beim Spiel auf Schalke Anfang Februar sah Pavlenka in einer Situation schlecht aus, als ihm ein Schuss von Yevhen Konoplyanka durch die Finger glitt und im Tor landete. Doch seine Kollegen drehten die Partie, bügelten das seltene Missgeschick ihres Rückhalts aus und erklärten hinterher stellvertretend in Person von Kapitän Junuzovic: "Fehler passieren, Pavlas hat uns schon so oft gerettet."

Werder scheint tatsächlich nach ausgiebiger Suche endlich wieder eine unumstrittene Nummer eins gefunden zu haben, die in der Lage ist, Spiele auch allein entscheiden zu können. Nach dem Abgang von Tim Wiese im Jahr im Sommer 2012 klaffte zuvor fünf Jahre lang eine dicke Lücke zwischen den Pfosten, die Sebastian Mielitz, Raphael Wolf, Felix Wiedwald und Jaroslav Drobny nicht stopfen konnten.

Pavlenka wird von seinen Teamkollegen geherzt
Pavlenka wird von seinen Teamkollegen geherzt

Dass Pavlenka diese Rolle nun in Perfektion ausfüllt, dürfte auch den deutschen und europäischen Top-Klubs nicht mehr lang verborgen bleiben. Noch rechnen sich die Bremer allerdings Chancen aus, den Torwart, dessen Vertrag bis 2020 läuft, langfristig an der Weser zu halten.

Kohfeldt: "Er wird über Jahre die Nummer eins bei uns sein"

"Ich bin nach Bremen gekommen, um dem Team zu helfen. Dazu habe ich ja sicherlich auch nicht wenig gekostet und das versuche ich dem Klub natürlich zurückzugeben", sagte Pavlenka zuletzt gegenüber "Bild". Der Tscheche weiß, was er an Werder hat und wie wichtig der Verein für seine Entwicklung in den letzten Monaten war.

Florian Kohfeldt hat den Keeper ohnehin fest in die eigene Zukunftsplanung eingebaut. "Jiri strahlt eine unheimliche Ruhe aus und entwickelt sich ständig weiter. Er wird über Jahre die Nummer eins bei uns sein." Ob der Plan des Werder-Trainers aufgeht, bleibt allerdings offen. Pavlenka deutete bereits an, langfristig nach Höherem zu streben. "Jeder Profi will in seiner Karriere natürlich mit den Besten zusammenspielen."

Sollte der 26-Jährige weiterhin mit spektakulären Paraden überzeugen, müssten sich die Bremer wohl spätestens nach der nächsten Spielzeit mit einem Wechsel des Torwarts anfreunden. Denn wenn Pavlenka weiter so gut hält, wird er für die Grünweißen wohl kaum zu halten sein. 

Chris Rohdenburg

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