Nationalkeeper Silvio Heinevetter ist überzeugt davon, dass die deutsche Handball-Nationalmannschaft vor einer sportlich erfolgreichen Zukunft steht, nachdem das enttäuschende EM-Aus im Januar nachhaltig aufgearbeitet wurde.
Gegenüber der "Sport Bild" begründete der 33-Jährige seine Meinung: "Wir haben bei der EM einen Schritt zurück gemacht, aber ich bin davon überzeugt, dass das ein Anlauf zu besseren Zeiten wird. Denn die Aufarbeitung der Fehler bei der EM war von allen Seiten – vom Trainer bis zu uns Spielern – hart, offen und ehrlich. Es wurde Tacheles geredet."
Nach dem Ausscheiden bei der Europameisterschaft in Kroatien blieb lange Zeit offen, ob Bundestrainer Christian Prokop überhaupt noch eine Zukunft beim DHB haben würde. Zu groß schienen die Gräben, die zwischen Trainerteam und Mannschaft entstanden waren.
Torhüter Heinevetter versicherte aber, dass sich die teaminterne Kommunikation "stark verbessert" habe. Der 175-fache Nationalspieler versprach: "Wir werden viel mehr Hand in Hand arbeiten."
Neu installierter Mannschaftsrat
Eine wichtige Veränderung im Mannschaftsgefüge sei gewesen, dass das Nationalteam auf Wunsch des Bundestrainers einen Mannschaftsrat gewählt habe. Dieser besteht aus den etablierten Kräften um Kapitän Uwe Gensheimer, Patrick Wiencek, Steffen Weinhold und eben Silvio Heinevetter.
"Ich wüsste nicht, wann es das mal bei der Nationalmannschaft gab. Dadurch sind wir jetzt alle in der Pflicht", beschrieb der Keeper der Füchse Berlin die jüngste Veränderung.
Außerdem werde fortan Teammanager Oliver Roggisch bei den Spielen wieder auf der Bank Platz nehmen. Dem Weltmeister von 2007 wird nach wie vor ein sehr guter Draht zu den Akteuren nachgesagt.
Prokop wollte "sein Ding alleine durchziehen"
Die Gefahr eines anhaltenden Autoritätsverlustes für den Bundestrainer, der einen Rausschmiss durch eine einsichtige und detaillierte Aufarbeitung der Geschehnisse bei der EM gerade noch verhinderte, sieht Heinevetter nicht mehr: "Absolut nicht. Christian ist fachlich höchst kompetent. Als er Bundestrainer wurde, wollte Christian sein Ding allein durchziehen. Es zeugt von seiner menschlichen Größe, wie selbstkritisch und offen er die EM aufgearbeitet hat. Und trotzdem ist er noch absolut der Chef", versicherte der Schlussmann.
Vor der Heim-WM im kommenden Jahr zeigte sich Heinevetter gegenüber der "Sport Bild" zuversichtlich, dass Bundestrainer Christian Prokop nach der lehrreichen Erfahrung aus diesem Januar die richtigen Schlüsse für die taktische Ausrichtung und die Spielanlage der Nationalmannschaft finden wird: "Wir müssen und werden schneller spielen. Die Taktik wird nun mehr so ausgerichtet, dass die Stärken der Spieler am besten zum Tragen kommen", so der ehemalige Magdeburger.



























