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Werders "Spaßfußballer" machen wieder Laune

Werder ist im Abstiegskampf aus dem Gröbsten raus
Werder ist im Abstiegskampf aus dem Gröbsten raus
Foto: © getty, Alex Grimm
17. März 2018, 20:59

Der schwächelnde FC Augsburg wird von Werder Bremen beim 1:3 teilweise vorgeführt. Die überzeugenden Gäste dürften in dieser Form mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben.

Es kann offensichtlich sehr trügerisch sein, acht Spieltage vor dem Ende der Fußball-Bundesliga 35 Punkte gesammelt zu haben. Manuel Baum, den Trainer des FC Augsburg, beschlich jedenfalls dieser Tage das ungute Gefühl, "dass wir uns schon aus der Saison verabschiedet haben mit 35 Punkten". Und wie eine Mannschaft, die gedanklich schon die Planung für die Sommerpause begonnen hat, "haben wir auch gespielt", sagte Baum nach dem 1:3 (0:2) gegen Werder Bremen: "Tut mir Leid."

Werder hatte erst 30 Punkte und deshalb keinen Grund, die Saison gedanklich schon abzuhaken. Trotz dieser Belastung spielte die Mannschaft so überzeugt von sich, so unbeschwert, dass dem FCA Hören und Sehen verging. "Die haben hin und her gespielt, lang und kurz, die haben gemacht, was sie wollten. Ich glaube, die hatten richtig Spaß", sagte Torhüter Marvin Hitz, der sich beileibe nicht darüber beschweren wollte und durfte, dass es am Ende nur drei Gegentore waren.

Kohfeldts Plan geht auf

Bremen spielte in Augsburg nicht wie eine Mannschaft, die gegen den Abstieg kämpfen muss. "Ich bin beeindruckt von der Souveränität, von der Art und Weise, wie wir gespielt haben", sagte Kapitän Zlatko Junuzovic. Der Österreicher war bis zur 63. Minute selbst nur Zuschauer, versicherte aber, er habe mit dem Trainer "kein Problem". Wie sollte er auch? Denn Florian Kohfeldt hatte in Augsburg alles richtig gemacht, und das hatte schon mit der Aufstellung begonnen.

Überragend bei den klar besseren Bremern war Ishak Belfodil. Der gebürtige Algerier war neben Philipp Bargfrede für Kapitän Junuzovic und Milot Rashica in die Mannschaft gekommen, dafür bedankte er sich mit zwei Toren (5./40.) sowie der Vorlage zum entscheidenden Treffer des ebenfalls starken Max Kruse (82.). Er habe, sagte Kohfeldt, einen "körperlich präsenten" Stürmer auf dem Platz haben wollten, "der auch in die Zwischenräume geht". Der Plan ging auf.

Werder vergibt Chancen in Hülle und Fülle

Vor allem in der ersten Halbzeit mischten die Bremer die arg orientierungslosen Augsburger auf. "Die haben", klagte Philipp Max hernach, "fünf Spieler in der Offensive, die ständig kreuz und quer laufen". Und es hätte noch schlimmer kommen können: In der zweiten Halbzeit musste Max einen Kopfball von Belfodil von der Linie schlagen (53.), Maximilian Eggestein (57.) und Theodor Gebre Selassi (66.) trafen nur die Latte. Kruse und Eggestein vergaben eine Doppelchance (74.).

Rani Khedira gelang zwischenzeitlich der Anschlusstreffer mit seinem ersten Tor in der Bundesliga (63.), bereits zum 13. Mal in dieser Saison hatte Max dem Schützen die Vorlage gegeben. Bei einem Freistoß von Michael Gregoritsch verhinderten kurz darauf Torhüter Juri Pavlenka und der Pfosten den Ausgleich (68.). Danach spielte Augsburg, wie Baum bemängelte, "zu viel und zu früh Harakiri" - und den Bremern damit in die Karten. Die blieben doch eher gelassen.

Kohfeldt war "sehr einverstanden" mit seiner Mannschaft - warnte aber auch "vor Selbstzufriedenheit, die Situation ist nicht so, dass wir uns aus dem Abstiegskampf verabschiedet haben. Wir brauchen noch Punkte." Bremen hat 33. Das sollte bei acht Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz aber reichen.

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