Die umstrittene Russin Mikhalina Lysova hat bei den Paralympics in Pyeongchang ihre zweite Medaille gewonnen. Nach Gold im Sechs-Kilometer-Rennen der sehbehinderten Biathletinnen holte die 25-Jährige Bronze im Langlauf über 15 Kilometer.
Lysova hatte erst kurzfristig die Starterlaubnis für die Winterspiele erhalten und damit beim Deutschen Behindertensportverband heftige Kritik hervorgerufen. "Diese Diskussion hat die Spiele belastet", hatte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher gesagt: "Und mit diesem Start und mit diesem Sieg sind die Zweifel nicht weg. Im Gegenteil."
Der DBS hatte die Freigabe für Lysova öffentlich als unverständlich bezeichnet, "weil ihr Name im McLaren-Report auftaucht". Andrew Parsons, der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees, hatte entgegnet, es gebe "verschiedene Listen".
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Ole Schröder, sagte dazu in der "Süddeutschen Zeitung": "Der paralympische Sport hat seine Unschuld verloren, die Auswirkungen sind gravierend. Der paralympische Sport hat lange nicht nur über Nulltoleranzpolitik gesprochen, sondern sie auch gelebt." Lysova startet in Südkorea als Neutrale Paralympische Athletin.