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Mi, 07.02. - So, 25.02.

"Golden Girl" Schaffelhuber auf Medaillenmission

Anna Schaffelhuber brillierte in Sotchi und holte fünf Goldmedaillen
Anna Schaffelhuber brillierte in Sotchi und holte fünf Goldmedaillen
Foto: © getty, Tom Pennington
07. März 2018, 12:59

Anna Schaffelhuber hat in Sotchi 2014 fünf Goldmedaillen gewonnen und war der Star der Paralympics. Die Erwartungshaltung vor Pyeongchang ist riesig.

Das "Golden Girl" stieg mit einem Lächeln in den Flieger nach Südkorea. Dabei ist Anna Schaffelhuber bewusst, dass ihre wunderbare Geschichte von 2014 kaum zu wiederholen ist.

"Ich weiß, dass es verdammt schwierig wird, dass es wieder so aufgeht wie in Sotchi. Da muss man schon realistisch sein", sagte die 25-Jährige vor dem Start der Paralympics in Pyeongchang im "SID"-Interview.

Am Samstag geht es für die alpine Rennläuferin vom TSV Bayerbach auf den Strecken in Jeongseon in der Abfahrt mit ihrer Gold-Mission los - und "der Druck ist extrem", weiß Schaffelhuber, nachdem sie in Russland vor vier Jahren fünf Goldmedaillen abgeräumt hatte und zum Star der Spiele aufgestiegen war.

Schaffelhuber ist sich Favoritenrolle bewusst

Seitdem sind Großereignisse für Monoskifahrerin Schaffelhuber zu einer Art "Hassliebe" geworden. Sie könne das "nicht mehr so genießen. Früher war eine Medaille einfach ein Erfolg. Jetzt muss man das bestätigen." Das weiß sie auch. "Da muss man sich nichts vormachen: Ich habe die Favoritenrolle inne und es werden viele Blicke auf mich gerichtet sein."

Doch wenn dies "irgendjemand schafft, mit diesem Druck umzugehen, dann ist das Anna Schaffelhuber", sagt Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes über seine Vorzeigeläuferin, die bereits mehrmals als Behindertensportlerin des Jahres ausgezeichnet wurde. Sie habe, so Beucher weiter, in den vergangenen Jahren "so viel Professionalität und Coolness entwickelt".

Schaffelhuber selbst versucht, die äußeren Einflüsse vor den Rennen zu minimieren und "entspannter zu sein. Ich versuche mir am Start zu sagen, dass ich so ein Ding schon zu Hause liegen habe. Meine Titel nimmt mir keiner mehr und die anderen müssen nachlegen. Meine Geschichte von Sotchi bleibt mir auch", betonte sie.

Nichtsdestotrotz habe sie das "schon im Hinterkopf. Am Tag X werde ich sicherlich nervös sein. Ich will mich aber nicht verrückt machen."

Die Form stimmt: "Gute Trainingsläufe"

Immerhin scheint sie rechtzeitig in Form zu sein. Bei der Generalprobe im Weltcup in Kanada gelangen Schaffelhuber drei Siege. "Das hat mir sehr gut getan. Ich hatte einen eher schwierigen ersten Teil der Saison. Ich hatte gute Trainingsläufe, diese aber nicht ins Rennen bringen können. Ich weiß jetzt, dass ich aus eigener Kraft wieder ganz nach vorne fahren und gewinnen kann. Deshalb nehme ich da sehr, sehr viel Selbstvertrauen mit", sagte sie.

Sie wird wieder in allen alpinen Disziplinen (Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Slalom und Kombination) am Start sein. Auch diesmal sei "in allen Disziplinen die Chance da zu gewinnen. Der Slalom wird am schwierigsten sein", sagte Schaffelhuber, die seit Geburt querschnittgelähmt ist. Warum, "wurde nie festgestellt".

Trotz ihrer Erfolge glaubt die sympathische Bayerin nicht, dass sie sich großartig verändert hat. "Von der Person her, vom menschlichen bin ich genauso geblieben wie zuvor. Natürlich habe ich sehr viele Erfahrungen gemacht und viele Erlebnisse gehabt. Was sich natürlich geändert hat: Ich habe mehr Aufgaben zu erledigen - Sponsoren, Partner, Medien." Nach den Paralympics 2018 könnten sogar noch einige Termine hinzukommen.

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