Im UI-Cup-Halbfinale 2003/2004 fegte der österreichische Underdog FC Superfund den späteren deutschen Meister Werder Bremen mit 4:0 vom Platz und zog so - nach einem 1:1 im Rückspiel in Bremen - ins Finale ein. Der Sieg markiert das bis dato letzte Weiterkommen eines österreichischen Klubs gegen einen deutschen Gegner. Im Interview mit "weltfussball" äußerte sich nun der einstige Matchwinner - ein Tipp für BVB-Gegner RB Salzburg inklusive.
"Das war natürlich eines meiner Karriere-Highlights. Ich spielte damals gegen Valérien Ismael, der später zu den Bayern ging. Der hat sich gegen mich - sagen wir einmal - sehr schwer getan", erinnert sich der damalige Doppelpacker Edi Glieder, der später für den FC Schalke stürmte.
"Die Bremer haben uns damals sicher unterschätzt. Die haben das kleine Stadion gesehen und die Partie am Anfang auf die leichte Schulter genommen", glaubt der heute 49-Jährige, der nach ein paar Trainerstationen mittlerweile als Spielerberater tätig und dem Fußball weiter verbunden geblieben ist. "Wir haben Vollgas gegeben und sie sind nicht ins Spiel gekommen. Auswärts sind wir dann über uns hinausgewachsen."
Glieder: So kann Salzburg gegen Dortmund bestehen
Ein einfaches Rezept, das mehr als 14 Jahre später auch dem österreichischen Branchenprimus RB Salzburg im Europa-League-K.o.-Duell mit Borussia Dortmund zum Erfolg verhelfen könnte.
"Wir hatten damals durchaus Respekt, spielten aber respektlos", hat Glieder für die RB-Kicker einen Tipp parat, wie man es gegen den BVB angehen sollte. "Das ist ja auch etwas, was Salzburg auszeichnet, dass sie mutig auftreten. Wenn sie diese Linie beibehalten, haben sie gute Chancen, auch Dortmund hinauszuwerfen."
Wobei den Mozartstädtern ein Vorteil, den Pasching damals gegen Werder hatte, sicher nicht zugute kommen werde: "Ich kenne Peter Stöger gut, er ist ein schlauer Bursche. Er wird seine Mannschaft auf Salzburg sicherlich top vorbereiten."
Salzburg "bis unter die Fingerspitzen mit Adrenalin bewaffnet"
Die Chancenverteilung sieht Glieder "60:40 für Dortmund", er erwartet also keineswegs eine "gmahde Wiesn" für den deutschen Topklub. "Dortmund hat, was die Einzelspieler betrifft, natürlich viel Qualität, aber sie sind keine Mannschaft, die den Gegner an die Wand spielt", findet der gebürtige Grazer. "Sie haben ein gutes Positionsspiel, wirken aber teilweise statisch und agieren abwartend."
Daher ist Glieder überzeugt, "dass Salzburg in den beiden Duellen überraschen kann. Die werden bis unter die Fingerspitzen mit Adrenalin bewaffnet sein! Ich glaube nicht, dass sich Salzburg verstecken wird, auch auswärts nicht. Sie werden von Anfang an versuchen, Dortmund zu Fehlern zu zwingen. Ob es am Ende reicht? Da bin ich gespannt."
David Mayr
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