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"Endspiel": PSG-Coach will Real "leiden lassen"

Cristiano Ronaldo und Real gehen mit einem 3:1-Vorsprung ins Rückspiel
Cristiano Ronaldo und Real gehen mit einem 3:1-Vorsprung ins Rückspiel
Foto: © dpa
06. März 2018, 11:29

Eigentlich ist es "nur" ein Achtelfinale - aber wenn sich Topklubs wie Paris Saint-Germain und Real Madrid in der Champions League gegenüberstehen, hat das immer Endspiel-Charakter.

Für beide Teams steht am Dienstagabend im Prinzenpark-Stadion viel auf dem Spiel - Prestige, Stolz und Geld. "Wir wissen, dass es gegen PSG um unsere gesamte Saison geht", fasste Real-Kapitän Sergio Ramos die Gemütslage des Starensembles zusammen, das in Spanien praktisch keine Titelchancen mehr hat. Die französische Zeitung "Le Parisien" sprach vom "wichtigsten Spiel der Saison".

Sorgen bereiten die Verletzungen mehrerer Superstars, und zwar auf beiden Seiten. Vor allem bei PSG ist die Stimmung angespannt. Denn die Mannschaft von Trainer Unai Emery muss nicht nur den 1:3-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen, sondern auch ausgerechnet auf Stürmer-Superstar Neymar verzichten. Der 26-Jährige wurde am 3. März in Brasilien wegen einer Fußverletzung operiert.

"Werden Real leiden lassen"

Der Klub gibt sich vor dem Duell gegen den Titelverteidiger aber entschlossen: "Wir sind bereit", sagte Mittelfeldspieler Thiago Motta. Das Team mit den deutschen Nationalspielern Julian Draxler und Kevin Trapp setzt dabei auch auf die Anhänger im Stadion. "Mit Unterstützung der Fans werden wir Real im Prinzenpark leiden lassen", zitierte "Le Figaro" am Montag Coach Emery.

Abgesehen von Neymar dürfte PSG komplett antreten. Das meinen zumindest französische Medien. Zuletzt hatte ein weiterer Schlüsselspieler Sorgen gemacht: Kylian Mbappé war beim 3:0-Pokalerfolg gegen Olympique Marseille am Mittwoch wegen einer Verletzung ausgewechselt worden.

Auch Real-Coach Zinédine Zidane hat zwei angeschlagene Spieler im Team - Weltmeister Toni Kroos sowie Mittelfeldstar Luka Modric, "die beiden Fußballer, die die Mannschaft erst funktionieren lassen", wie das Sportblatt "Marca" meint. Beide trainieren zwar seit Sonntag wieder und flogen am Montag mit dem Team in die französische Hauptstadt. Ob sie aber spielen werden, wird sich wohl erst in letzter Minute entscheiden.

Zizou riskiert nicht gerne

Kroos hatte sich im Hinspiel eine Dehnung des Außenbandes im linken Knie zugezogen. Der Mittelfeldachse mit dem Weltmeister und dem Kroaten Modric kommt in der Partie aber eine Schlüsselrolle zu. "Zidane, Du entscheidest", titelte "Marca" und erinnerte daran, "dass ZZ nicht gerne etwas mit Spielern riskiert, die gerade erst verletzt waren". Sowohl Modric als auch Kroos hätten drei Wochen pausieren müssen - keine gute Voraussetzung für "eine Partie von so hoher Intensität".

Die Königlichen reisten aber immerhin gestärkt durch den am Samstag relativ mühelos errungenen 3:1 (2:0)-Erfolg in der Primera División über den FC Getafe nach Paris. Superstar Cristiano Ronaldo hatte dabei gleich zwei Treffer für den spanischen Rekordmeister erzielt. "Er ist in Paris dabei, und ich bin froh, denn er erlebt gerade einen sehr guten Moment - das müssen wir nutzen", sagte Zidane, der erstmals als Trainer in seiner französischen Heimat antritt. 

Rätsel um Neymar-Verletzung

Allerdings liegen "Los Blancos" in der spanischen Liga nach zahlreichen Pleiten 15 Punkte hinter dem Erzrivalen und Tabellenführer FC Barcelona auf dem dritten Platz. Den Meistertitel kann Zidane somit für diese Saison abschreiben - alle Hoffnungen ruhen auf der Champions League.

Unparteiischer beim Duell der Giganten ist der deutsche Bundesligaschiedsrichter Felix Brych, der im vergangenen Jahr das Champions-League-Finale gepfiffen hatte. Damals hatte Real in Cardiff mit einem 4:1 über Juventus Turin triumphiert.

In Paris wird derweil darüber gerätselt, wie lange Neymar ausfallen wird. Der Mannschaftsarzt der brasilianischen Nationalelf, Rodrigo Lasmar, hatte von einem Knochenbruch gesprochen. Damit könnte die Zwangspause des Stürmers, der im vergangenen Sommer für eine Rekord-Ablöse von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona nach Paris gewechselt war, bis zu drei Monate dauern. Er würde dann erst kurz vor der WM in Russland wieder einsatzfähig sein und könnte in dieser Saison kaum noch für seinen Klub PSG spielen.

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