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Olympische Winterspiele 2026
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Mi, 04.02. - So, 22.02.

Nach Doppel-Triumph: Snowboard-Duo mit Kampfansage

Selina Jörg und Ramona Hofmeister sagten Ester Ledecka den Kampf an
Selina Jörg und Ramona Hofmeister sagten Ester Ledecka den Kampf an
Foto: © getty, Sean M. Haffey
25. Februar 2018, 10:43

Nach Silber und Bronze hinter Überfliegerin Ester Ledecka kündigen Selina Jörg und Ramona Hofmeister der Königin von Pyeongchang den Kampf an.

Es war spät geworden bei der Party im deutschen Haus. Doch die Worte von Selina Jörg, Silbermedaille um den Hals und Magnumflasche Sekt in der Hand, hatten nichts von ihrer Klarheit verloren. "Eine von den jungen" deutschen Snowboarderinnen, sagte sie, werde 2022 in Peking den Spieß umdrehen und Königin Ester Ledecka schlagen. Und Ramona Hofmeister, die junge Frau mit Bronze, wusste auch, welche: "Ich", sagte sie und lachte verschmitzt.

Einige Stunden zuvor, im Phoenix Snow Park von Bokwang, war Ledecka noch zu stark gewesen für das deutsche Duo. Doch Jörg und Hofmeister fühlten sich bei der Krönung von Ester I. von Pyeongchang auf der Medals Plaza selbst wie Olympiasiegerinnen. Jörg sprach sogar versehentlich von "Gold", als sie über Silber Auskunft geben sollte. Und Hofmeister kam all das unwirklich vor. "Es hängt etwas Ultraschweres um meinen Hals", sagte sie, "ich kann noch gar nicht glauben, dass das eine Olympiamedaille ist."

Wie 2014, als Anke Wöhrer (damals Karstens) und Amelie Kober zum Abschluss Silber und Bronze gewannen, retteten die Racerinnen die Bilanz von Snowboard Germany. "Ich finde, das ist die geilste Nummer, die man sich vorstellen kann", sagte Verbandspräsident Hanns-Michael Hölz, Sportdirektor Stefan Knirsch meinte: "Die Mädels haben geil gekämpft."

Jörg: Ledecka ist ein "Jahrhunderttalent"

Ledecka, Weltmeisterin und Sensationssiegerin im olympischen Super-G der Ski-Rennläuferinnen, war schier unschlagbar. Hofmeister, die einzige Snowboarderin, die Ledecka in diesem Winter im Weltcup bezwungen hatte, war im Halbfinale nah dran, bis sie einen Fehler machte. Eine wie Ledecka, sagte sie, "gibt es nicht zwei Mal auf der Welt, aber wir haben es ihr nicht leicht gemacht". Jörg meinte: "Ester ist ein Jahrhunderttalent, Hut ab vor ihr."

Die 30-Jährige Jörg wird in Peking wohl nicht mehr dabei, Hölz hofft dann vor allem auf Hofmeister. "Die Ramona weiß genau, wie sie sie packen kann", sagte er, "deswegen freue ich mich auf die nächsten Weltmeisterschaften und Olympischen Spiele." Halfpiper Johannes Höpfl, Hofmeisters Freund, ergänzte: "Das wird keine vier Jahre mehr dauern - und irgendwann zur Routine werden."

Ledecka gab sich ob der Angriffslust der Konkurrentinnen gelassen. Ja, die Deutschen seien schnell, sagte sie, aber das gelte für alle Boarderinnen im Feld. "Ich muss immer wachsam sein und darf mir keine Blöße geben", sagte sie am Sonntag, als sie ihren historischen Coup im Kreise ihrer Familie und Betreuer auskostete.

Hofmeister beendet Trauma

Hofmeister feierte in den Armen von Freund Hansi, Jörg sagte, den Blick auf die überdimensionale Pulle in ihrem Arm gerichtet: "Die lasse ich heute nicht mehr los." Bei der "ewigen Vierten" waren schon nach dem Finaleinzug "alle Dämme gebrochen", wie sie sagte. Ein Fluch, ja ein Trauma habe auf ihr gelastet, sagte sie, und als all das von ihr abfiel, war es "eine riesige Genugtuung".

Ledecka durfte sich derweil über mehrere ganz besondere Zuwendungen freuen. Popstar-Papa Janek Ledecky will für sie einen Song schreiben, außerdem sollen ihre Heldentaten in einem Comic abgebildet werden. Aber ein Superstar? Nein, sagte sie, "so fühle ich mich nicht - aber es hört sich gut an."

Parallel RS 2018

1TschechienEster Ledecká
2DeutschlandSelina Jörg0.00s

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