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Olympische Winterspiele 2026
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Mi, 04.02. - So, 22.02.

Takagi holt Gold - deutsches Debakel perfekt

Nana Takagi gewann ihr zweites Gold bei den Spielen 2018
Nana Takagi gewann ihr zweites Gold bei den Spielen 2018
Foto: © getty, Ronald Martinez
24. Februar 2018, 14:03

Als Claudia Pechstein auf den finalen Metern ihrer siebten Winterspiele zum Sprint ansetzte, waren die Medaillen schon vergeben. Die deutsche Eisschnellläuferin hat im womöglich letzten Rennen ihrer 26-jährigen Olympia-Karriere einen Überraschungserfolg klar verpasst.

Zwei Tage nach ihrem 46. Geburtstag belegte die Berlinerin zum Abschluss der Eisschnelllauf-Wettbewerbe in Pyeongchang bei der olympischen Premiere des Massenstarts den 13. Rang.

"Es war mein Ziel, ins Finale zu kommen. Das habe ich erreicht. Ich bin sehr stolz darauf. Im Finale habe ich versucht, das Rennen mitzugestalten. Aber es ist mir nicht ganz gelungen, den Anschluss zu halten", sagte Pechstein.

Gold ging an die Japanerin Nana Takagi, die die Südkoreanerin Kim Bo Reum und Irene Schouten aus den Niederlanden auf die Plätze verwies. Bei den Männern wurde Lee Seung Hoon (Südkorea) vor Bart Swings (Belgien) und Koen Verweij (Niederlande) Olympiasieger.

Während die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) wie vor vier Jahren Sotschi ohne Medaille abreist, bleibt Pechsteins Traum vom zehnten Olympia-Edelmetall zumindest vorerst unerfüllt. Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Gewinn von 5000-m-Bronze in Albertville 1992 hatte die fünfmalige Olympiasiegerin in Südkorea ein weiteres Mal auf das Podest laufen wollen. Über 3000 m (9.), 5000 m (8.) und in der Teamverfolgung (6.) lief sie jedoch deutlich daran vorbei.

Besonders enttäuscht war Pechstein über das Ergebnis auf ihrer Paradestrecke 5000 m gewesen. Im Massenstart wollte sie versuchen, die "Wut über die 5000 m in Leistung umzumünzen", wie sie vor dem Rennen sagte.

Pechstein verpasst den richtigen Moment

Dies erwies sich als Herausforderung. Das Abschlussprogramm war fordernd und eng getaktet. Gerade einmal eine knappe Stunde lag zwischen Halbfinale und Finale, beide Läufe führten über jeweils 16 Runden.

Das Finale gestaltete Pechstein zunächst aktiv. Häufig hielt sie sich zu Beginn an der Spitze auf. In der entscheidenden Phase des immer schneller werdenden Rennens verpasste Pechstein dann aber den Sprung in die Fluchtgruppe, die im Sprint die Entscheidung unter sich ausmachte.

Im Halbfinale hatte Pechstein zuvor mit fünf Punkten den vierten Platz belegt. Dabei profitierte sie vor dem zweiten Zwischensprint vom Sturz dreier Konkurrentinnen und sicherte sich so das Ticket für das Finale.

Mit 50 nochmal Olympia?

Der Massenstart stand erstmals im olympischen Programm. Die Rennen sind dynamischer und müssen deutlich taktischer gelaufen werden als die Einzelstrecken. Bei Weltmeisterschaften und im Weltcup hat sich das Format bewährt. Auch Pechstein hat positive Erfahrungen gesammelt, Anfang Dezember gewann sie in Calgary ein Weltcup-Rennen.

Pechstein bestritt in Südkorea ihre siebten Winterspiele. Sie plant, bis Peking 2022 weiterzumachen und erst im Anschluss ihre Laufbahn zu beenden. In vier Jahren gebe sie das Karriereende bekannt, hatte sie am Donnerstag gesagt. Pechstein wäre dann allerdings fast 50 Jahre alt. Die Qualifikation für ihre achten Spiele wäre in diesem Alter eine Sensation. Eine Startplatzgarantie besitzt sie nicht.

Massenstart 2018

1JapanNana Takagi60.000
2SüdkoreaBo-Reum Kim40.000
3NiederlandeIrene Schouten20.000
4EstlandSaskia Alusalu15.000
5ChinaDan Li6.000

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