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Olympische Winterspiele 2026
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Mi, 04.02. - So, 22.02.

Zweimal Letzter: Langlauf-Hoffnungen bitter zerplatzt

Nicole Fessel (l.) hatte nichts mehr zuzusetzen
Nicole Fessel (l.) hatte nichts mehr zuzusetzen
Foto: © getty, Matthias Hangst
21. Februar 2018, 13:23

Tränen, Frust und schwere Beine: Die deutschen Langläufer gehen an Nicole Fessels schwarzem Tag auch im olympischen Teamsprint unter, die letzten Medaillen-Hoffnungen platzen.

Nicole Fessel weinte Tränen der Erschöpfung und des Frusts, Sandra Ringwald litt mit ihrer Teamkollegin: Ein schwerer Einbruch der eigentlich nicht einsatzfähigen Fessel hat Deutschland die letzte Chance auf eine olympische Skilanglauf-Medaille gekostet. Im Teamsprint von Pyeongchang reichte es für die angeschlagene Allgäuerin an der Seite von Ringwald im Finale nur zum zehnten und letzten Platz.

Weil auch die Männer untergingen und Letzte wurden, wird das international nur noch zweitklassige deutsche Loipen-Team wohl erstmals seit 1998 ohne Olympia-Medaille bleiben. "Wir sind im Moment nicht gut genug, das muss man ehrlich so sehen", sagte Frauen-Nationaltrainer Torstein Drivenes, der für den erkrankten Langlauf-Chef Andreas Schlütter Rede und Antwort stand - und die am Boden zerstörte Fessel trösten musste.

"Ich wollte es unbedingt versuchen, aber es ging nicht", sagte die 34-Jährige unter Tränen. Schon im Halbfinale hatte sie sich nur noch ins Ziel geschleppt, danach ging gar nichts mehr. Fessel war die große Hoffnungsträgerin für die Spiele in Südkorea, nach argen Stimmbandproblemen bestritt sie am Mittwoch ihr erstes Rennen. Zu früh, wie sich schnell herausstellte.

Einsatz über 30 Kilometer nahezu ausgeschlossen

"Wenn sie genug Luft bekommt, geht es. Aber wir konnten Nicoles Körper vorher nicht auf Rennbelastungen testen", sagte Drivenes und wehrte sich damit gegen Vorwürfe, die Gesundheit Fessels mit einem Einsatz gefährdet zu haben: "Wir haben gedacht, dass sie ein gute Leistung bringen kann."

Für Fessel dürfte Olympia damit beendet sein. Ein Einsatz am Sonntag im "Marathon" über 30 km erscheint irrsinnig. "Im Moment fühle ich mich nicht so, nein", sagte Fessel.

Als Ringwald mit mehr als einer Minute Rückstand abgeschlagen das Finale beendete, feierten die Amerikanerinnen Kikkan Randall und Jessica Diggins bereits ihren sensationellen Gold-Coup. Das US-Duo hatte in einem furiosen Finale vor Schweden sowie Norwegen triumphiert und damit das erste Langlauf-Gold überhaupt für die Vereinigten Staaten geholt.

Norwegens Langlauf-Königin Marit Björgen verpasste damit ihr achtes Gold und hat nur noch am Sonntag die Chance, ihren Landsmann Ole Einar Björndalen (Biathlon) als erfolgreichsten Wintersportler der Olympia-Geschichte abzulösen.

Eisenlauer saft- und kraftlos im Finale

Thomas Bing und Sebastian Eisenlauer hatte im Männer-Halbfinale ein starkes Rennen abgeliefert. Als es um Medaillen ging, war aber der Tank leer. "Ich bin von einem auf den anderen Moment blau gegangen. Ich kann mir nicht erklären, wie es so schnell geht, dass man gar nicht mehr vom Fleck kommt", sagte Eisenlauer.

Vor vier Jahren in Sotschi hatten die inzwischen zurückgetretenen Tim Tscharnke und Hannes Dotzler nur unglücklich eine Medaille verpasst, vor acht Jahren Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad im Teamsprint sogar Gold geholt - es könnte der letzte deutsche Olympiasieg auf lange Sicht gewesen sein. In Pyeongchang war die Weltspitze weit entfernt.

Im Kampf der Besten sicherte der neue Skilanglauf-Superstar Johannes Hösflot Kläbo Norwegen Gold und holte seinen dritten Olympiasieg in Südkorea. Silber und Bronze gingen an die Athleten aus Russland sowie Frankreich.

Teamsprint 2018

1USAUSA15:56.40m
2SchwedenSchweden+0.20s
3NorwegenNorwegen+3.00s
4SchweizSchweiz+21.30s
5FinnlandFinnland+22.70s

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