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Olympische Winterspiele 2026
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Mi, 04.02. - So, 22.02.

Lölling holt Skeleton-Silber im "Nervenkrieg"

Jacqueline Lölling sichert sich Edelmetall in Pyeongchang
Jacqueline Lölling sichert sich Edelmetall in Pyeongchang
Foto: © getty, Tom Pennington
17. Februar 2018, 14:34

Einer der ersten Gänge nach ihrem Silber-Coup bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang führte Skeleton-Pilotin Jacqueline Lölling zu den Rodel-Heldinnen Natalie Geisenberger und Dajana Eitberger.

Die beiden Goldmedaillen-Gewinnerinnen hatten im Olympic Sliding Centre Lölling und ihre Teamkolleginnen angefeuert und mitgefiebert. Zumindest bei der 23-Jährigen nutzte es. "Ich bin überglücklich. Ich kann es noch nicht in Worte fassen", sagte Lölling. "Ich war schon völlig zufrieden, als ich Bronze hatte." Doch es wurde mehr.

Nach vier Läufen lag die Weltmeisterin aus Brachbach nur 0,45 Sekunden hinter der Britin Lizzy Yarnold, die ihren Olympiasieg von Sotschi 2014 wiederholte. So eng war es noch nie, seit die Skeleton-Medaillen in vier Durchgängen entschieden werden. "Das war bis zur letzten Sekunde Nervenkrieg", meinte Lölling mit einem Dauerlächeln. "Es waren nervenzerreißende zwei Tage."

Dritte wurde Laura Deas, ebenfalls aus Großbritannien. Die vor dem Final-Durchgang führende Österreicherin Janine Flock fiel noch auf Platz vier zurück und wurde von Lölling getröstet.

"Verdient für die gesamte Mannschaft"

Sie selbst ist die dritte deutsche Skeleton-Pilotin, die bei Olympia eine Medaille holte. Zuvor war das Kerstin Szymkowiak und Anja Huber mit Silber und Bronze in Vancouver 2010 gelungen. Das Edelmetall sei sehr wichtig für ihren Sport in Deutschland, meinte Lölling, vor allem nach den enttäuschenden Spielen in Sotschi. "Das war verdient für die gesamte Mannschaft. Allein hätte ich es nicht geschafft."

Ex-Weltmeisterin Tina Hermann aus Königssee und Anna Fernstädt verpassten es knapp, die olympische Erfolgsbilanz noch auszubauen. Hermann wurde Fünfte, die Berchtesgadenerin Anna Fernstädt Sechste. Zwischen dem dritten und sechsten Platz betrug der Abstand nur 14 Hundertstelsekunden. "Gestern der zweite Lauf war eine völlige Katastrophe. Natürlich ist das ärgerlich, wenn man jetzt die engen Abstände sieht", meinte die 25-jährige Hermann.

Lölling hatte in den ersten drei Läufen in der schwierigen Eisrinne immer wieder Fahrfehler gemacht. Dennoch war die Weltcup-Siegerin als Führende in die letzten beiden Durchgängen gestartet. Die Abstände zur zweitplatzierten Flock und Yarnold waren allerdings knapp. 

Kurve neun verhindert Gold

Durch einen Fehler in der Kurve neun, in der auch Rodler Felix Loch durch einen Patzer seine sicher geglaubte Goldmedaille vergeben hatte, verlor sie Zeit im vorletzten Lauf und rutschte auf den dritten Platz zurück. Der Rückstand auf die dann führende Flock blieb mit 0,1 Sekunde äußerst knapp. Im letzten Durchgang gelang ihr dann endlich die erste souveräne Fahrt, die auf dem Silberrang endete.

Lölling war nach vier Siegen in acht Weltcuprennen in dieser Saison und dem Gewinn des Gesamt-Weltcups als Topfavoritin gehandelt worden. Schon bei den Olympischen Jugendspielen 2012 stand sie ganz oben auf dem Podest. Danach qualifizierte sie sich als Junioren-Weltmeisterin für die WM 2015 und fuhr auf ihrer Heimbahn in Winterberg prompt auf Rang zwei. Zwei Jahre später war sie Welt- und Europameisterin. In Peking 2022 soll dann die Krönung mit dem Olympiasieg folgen.

Skeleton 2018

1GroßbritannienElizabeth Yarnold3:27.280m
2DeutschlandJacqueline Lölling+0.450s
3GroßbritannienLaura Deas+0.620s
4ÖsterreichJanine Flock+0.640s
5DeutschlandTina Hermann+0.700s

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