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Olympische Winterspiele 2026
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Mi, 04.02. - So, 22.02.

Peiffer und Co. hadern: "Das ist total ärgerlich"

Arnd Peiffer und Eric Lesser waren mit ihrer Leistung nicht ganz zufrieden
Arnd Peiffer und Eric Lesser waren mit ihrer Leistung nicht ganz zufrieden
Foto: © getty, Lars Baron
15. Februar 2018, 15:30

Die Möglichkeit auf weitere Medaillen war da, diesmal aber hatten die deutschen Biathleten kein Glück. Dafür feierte der Norweger Johannes Thingnes Bö einen befreienden Olympiasieg.

Der verpassten Großchance auf den nächsten Medaillen-Coup trauerten Arnd Peiffer und Co. noch lange nach. "Das ist total ärgerlich", sagte der Sprint-Olympiasieger nach dem olympischen Einzel, "da war sehr viel mehr drin." Auch, weil die deutschen Biathleten nicht ihren besten Tag erwischten und im sechsten Rennen in Pyeongchang erstmals keine Medaille heraussprang, feierte ein fast schon Abgeschriebener seine sportliche Auferstehung: Johannes Thinges Bö.

Der Norweger, der in Sprint und Verfolgung so weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, ergriff die Gunst der Stunde und stürmte zu seiner ersten Goldmedaille. Überwältigt von seinen Gefühlen, weinte Bö hemmungslos Tränen des Glücks, wurde von seinem älteren Bruder Tarjei in den Arm genommen - und lächelte schon wieder, als ihm Kronprinz Haakon die Ehre erwies.

"Das war ein bewegender Moment. Es sieht so aus, als ob er wichtig für uns ist", sagte Bö, der nach 20 Kilometern trotz zweier Strafminuten vor dem Slowenen Jakov Fak und dem Österreicher Dominik Landertinger gesiegt hatte. Haakon hatte bereits die norwegischen Siege in der alpinen Abfahrt und im Langlauf verfolgt.

Lesser mit Laufleistung unzufrieden

Möglicherweise wären auch die Deutschen im dritten Rennen zum dritten Mal auf das Podest geklettert. Erik Lesser (9.) wegen fehlender Laufstärke sowie Peiffer (21.), Simon Schempp (36.) und Johannes Kühn (58.) wegen mangelnder Präzision am Schießstand besaßen diesmal aber keine Chance. Der erkältete Verfolgungs-Dritte Benedikt Doll war nicht im Einsatz.

"Ich war läuferisch wieder nicht da, wo ich hinmöchte", sagte Lesser, der auf der Schlussrunde sogar noch die Unterstützung des schnelleren Peiffer als "Lokomotive" erhielt. "Arnd kam von hinten angefetzt. Es war aber trotzdem ein ziemlicher Kampf."

Eine Enttäuschung erlebte erstmals auch Schempp, der sich mit jeweils zwei Fehlern bei den ersten beiden Einlagen aus dem Medaillenrennen feuerte. "Wir sind ja dennoch bei Olympia, da gibt es kein Aufgeben", sagte Schempp, "da will man das Beste draus machen."

Bö mit großen Selbstbewusstsein

Diesen Ehrgeiz legte auch Bö an den Tag. Zusätzlich angestachelt von den Pleiten der vergangenen Tage lief er endlich wieder so, wie man es von ihm im Weltcup schon zuhauf bestaunen durfte. Durch die mit Abstand beste Zeit in der Loipe machte er seine beiden Strafminuten wett - etwas mehr als fünf Sekunden betrug am Ende sein Vorsprung.

"Das war mein Tag. Es ist ein großartiges Gefühl", sagte Bö. Anders als sein Teamkollege Emil Hegle Svendsen in den vergangenen Tagen hatte er auf psychologischen Rat verzichtet.

"Man sollte die Probleme nicht größer machen als sie sind", sagte Bö: "Jetzt damit anzufangen, das wäre der falsche Weg." Ohnehin sei sein Selbstbewusstsein groß genug, um Rückschläge zu verkraften. "Davon lasse ich mich nicht brechen." Dies bewies er eindrucksvoll.

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