Nach einem Tag voller Pech und Pannen müssen die deutschen Snowboarder weiter auf ihre erste Medaille bei Olympischen Spielen warten. Zwar legte Martin Nörl am Donnerstag in Pyeongchang mit Rang acht das beste Ergebnis deutscher Snowboardcrosser bei Olympia hin, doch eigentlich hatte das Team auf das erste Podium gehofft.
Sportdirektor Stefan Knirsch ließ aber sich keine Enttäuschung anmerken, er stellte das Positive heraus. "Wenn man den Fortschritt der letzten Monate sieht, sind wir auf dem richtigen Weg", sagte er. Im Verband war 2017 kräftig aufgeräumt worden. Bundestrainer Bernhard Loer und Disziplin-Trainer David Speiser sind neu im Amt.
Auf dem schweren Kurs im Phoenix Park fehlte dem deutschen Team das nötige Glück. Nörl stürzte im Halbfinale nach einer Kollision mit dem Kanadier Christopher Robanske und verpasste den Endlauf. "Ich habe einen kleinen Fehler beim Start gemacht und war daher voll im Getümmel drin", sagte der 24-Jährige.
Zuvor war Paul Berg als große Medaillenhoffnung im Viertelfinale ausgeschieden. Nach einem Sturz rutschte er am Tor vorbei. "Wir wollten unsere Sportart vor den vielen deutschen Zuschauern gut präsentieren, das hat leider nicht gut geklappt. Aber es geht weiter, nächstes Jahr ist wieder WM", sagte Berg.
Kritik an der anspruchsvollen Strecke
Für Routinier Konstantin Schad kam das Aus schon im Achtelfinale. Der 30-Jährige war im Anschluss sauer, übte Kritik an der anspruchsvollen Strecke. "Belohnt wird nur noch der, der alles riskiert." Der Rücken tat ihm weh, die Sprunggelenke auch. "Die Kids stecken so einen Kurs besser weg. Wenn das so weitergeht, läuft das vielleicht bald ohne mich", meinte Schad.
Auch der erneut mäßige Besuch an der Strecke ärgerte den Snowboarder. "Es war ein bisschen mehr Stimmung als vor vier Jahren in Sochi. Vielleicht nicht mehr Kreisklasse, sondern nur noch 3. Liga", sagte er. Am Ende musste sich Schad mit Platz 32 begnügen. Olympiasieger wurde wie schon vor vier Jahren in Sochi Weltmeister Pierre Vaultier aus Frankreich.