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Trotz Sturz: Krüger erkämpft sich Gold im Skiathlon

Simen Hegstad Krüger krönt sich zum Olympiasieger im Skiathlon der Längläufer
Simen Hegstad Krüger krönt sich zum Olympiasieger im Skiathlon der Längläufer
Foto: © getty, Matthias Hangst
11. Februar 2018, 08:41
sport.de
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Der norwegische Skilangläufer Simen Hegstad Krüger hat die Favoriten düpiert und bei den Winterspielen in Pyeongchang trotz eines Sturzes überraschend die Goldmedaille im Skiathlon gewonnen.

Norwegens Skilangläufer um Überraschungsmann Simen Hegstad Krüger haben gleich im ersten Rennen die Muskeln spielen lassen und bei einem Dreifach-Erfolg im Skiathlon Norges erstes Olympia-Gold in Pyeongchang eingefahren.

Krüger setzte sich nach insgesamt 30 km überraschend vor seinen Landsleuten Martin Johnsrud Sundby und Hans Christer Holund durch - der norwegische Topstar Johannes Hösflot Kläbo enttäuschte hingegen.

Aus deutscher Sicht sorgte im Skiathlon Thomas Bing aus Dermbach mit einem mutigen Rennen und Platz elf (43,7 Sekunden Rückstand) gleich hinter dem Gesamtweltcup-Führenden Kläbo für einen Lichtblick.

Einen Tag nach dem schwachen Abschneiden im Frauen-Skiathlon gab es deshalb wieder zufriedene Gesichter im deutschen Lager. "Mit Platz elf bin ich super zufrieden. Die Form passt", sagte der Thüringer.

"Wenn mir vorher einer gesagt hätte, dass Bingo mit Kläbo um die Wette ins Ziel läuft, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Die Jungs haben ein starkes Rennen gemacht", sagte der deutsche Sportliche Leiter Andreas Schlütter.

In einem knüppelharten Rennen bei eisiger Kälte und teils heftigen Windböen wurde Lucas Bögl 16. (+59,9), Jonas Dobler kam auf Platz 22 (+1:36,6), und Andreas Katz belegte Rang 35 (+3:29,2).

Krüger, der schon auf den ersten Metern unverschuldet gestürzt war und dem Feld hinterher laufen musste, lag nach 1:16:20,0 Stunden acht Sekunden vor dem dreimaligen Gesamtweltcup-Gewinner Sundby, der erneut den ersten großen Einzelsieg seiner Karriere verpasste.

Der Schweizer Dario Cologna, der 2014 in Sotschi den Skiathlon gewonnen hatte, belegte Platz sechs.

Krüger profitiert von Kläbos Schwäche

"Ich hatte ein Gefühl, das ich noch nie auf Ski hatte, mir fehlen die Worte", sagte Krüger: "Meine Gedanken rasten, als ich gestürzt bin." Der 24-Jährige hatte im Dezember in Toblach seinen ersten und bislang einzigen Weltcupsieg gefeiert. Er gehörte nicht zur allerersten Garde der Norweger.

Die Spiele in Pyeongchang sollten eigentlich zur großen Show von Jungstar Kläbo (21) werden - doch der ließ die nötige Frische vermissen.

In einem brutalen Ausscheidungsrennen in der Anfangsphase, in der die Favoriten im Klassik-Stil mächtig Tempo machten, konnte von den deutschen Läufern nur Bing Kontakt zur Spitzengruppe halten.

Da die Pace in der Folge abflaute, lag der Thüringer beim Skiwechsel zur Halbzeit auf einem starken sechsten Platz - zeitgleich mit dem führenden Kläbo.

Als es im freien Stil auf dem zweiten Teilstück zu Stehversuchen der Topstars kam, schloss Bögl zur jetzt großen ersten Gruppe auf. Neun Kilometer vor dem Ziel übernahmen die Norweger das Kommando, zogen an.

Bing verkaufte sich teuer - und wurde mit dem bislang besten Olympia-Ergebnis der deutschen Langläufer in Pyeongchang belohnt.

Starke Russen nicht dabei

Der russische Skiathlon-Weltmeister Sergey Ustiugov fehlte, er gehörte wie seine prominenten Landsleute Alexander Legkov (Sotschi-Olympiasieger über 50 km) und Maxim Vylegzhanin (Silber übr 50 km) zu den Athleten, die im Zuge des russischen Dopingskandals vom IOC keine Einladung für die Spiele in Pyeongchang erhalten hatten.

Ustiugov und Co. waren am Tag vor der Eröffnungsfeier mit ihren Einsprüchen gegen die Ausbootung abgeblitzt. Somit sind in Pyeongchang nur international unbedeutende Skilangläufer aus Russland am Start.

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