Der neue HSV-Trainer Bernd Hollerbach hat sich bei seinem Wechsel auf der Torwartposition auf sein Gefühl verlassen.
"Das war eine Bauchentscheidung", sagte der 48-Jährige am Sonntag. Bei seinem Einstand beim abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten am Samstag bei RB Leipzig hatte er etwas überraschend Christian Mathenia wieder zur Nummer eins gemacht und Julian Pollersbeck auf die Bank gesetzt. "Das ist jetzt fest", betonte Hollerbach einen Tag nach der Begegnung.
In den ersten beiden Spielen der Rückrunde hatte Hollerbachs Vorgänger Markus Gisdol U21-Europameister Pollersbeck zum neuen Stamm-Torwart gemacht, nachdem Mathenia in der Hinrunde nur selten überzeugt hatte.
"Er ist ein erfahrener Spieler und hat in ähnlich schwieriger Situation seinen Mann gestanden", meinte Hollerbach am Sonntag nach der Trainingseinheit. Der Coach lobte Pollersbeck ausdrücklich dafür, wie er auf die Entscheidung reagiert hat: "Es hat mit gefallen, wie er in Leipzig die Mannschaft unterstützt hat."
Hollerbach schützt Walace: "Brasilianer sind Familienmenschen"
Auch der begnadigte Streik-Profi Walace erhielt Streicheleinheiten. "Er hat mir gut gefallen, war sehr präsent", schwärmte Hollerbach nach dem Spiel in Leipzig, bei dem der 22-jährige Brasilianer zum ersten Mal seit Mitte Dezember wieder von Beginn an im defensiven Mittelfeld aufgelaufen war.
Walace war bei Markus Gisdol in Ungnade gefallen, nachdem er seinen Weihnachtsurlaub in seiner Heimat aus privaten Gründen unerlaubt verlängert hatte und am Neujahrstag nicht mit ins Trainingslager ins spanische Jerez de la Frontera geflogen war. Vor Hollerbachs Amtsantritt war sogar ein Verkauf denkbar gewesen.
Hollerbach fand in Gesprächen mit dem Südamerikaner derweil eine Lösung für Walaces Problem. Seine Freundin Kamila in Brasilien ist hochschwanger. "Brasilianer sind Familienmenschen und sehr sensibel. Wir hatten ein gutes Gespräch und haben entschieden, dass er rüber fliegen darf, wenn bei seiner Frau die Geburt losgeht", sagte Hollerbach.
























